Boogie Magic’s holen sich den 8. Titel

Hohenbrunn · Wieder Weltmeister

Die Boogie Magic’s, Weltmeister 2010 in der Boogie Woogie Konkurrenz, mit ihrem Trainer Johann Preuhs, Doris Preuhs.	Foto: Schwarz-Mehrens

Die Boogie Magic’s, Weltmeister 2010 in der Boogie Woogie Konkurrenz, mit ihrem Trainer Johann Preuhs, Doris Preuhs. Foto: Schwarz-Mehrens

Hohenbrunn · Die Boogie Magic’s des TSV Hohenbrunn-Riemerling haben ihre umfangreiche Titelsammlung um den 8. Weltmeistertitel erweitert. Bei der Weltmeisterschaft der Rock ’n’ Roll und Boogie Woogie Formationen 2010 in Unterschleißheim überragten sie mit einer sensationellen Leistung das Teilnehmerfeld und erhielten von den Wertungsrichtern die Bestwertung 1-1-1-1-1.

In der Masterklasse schramm­te das Rock ’n’ Roll Dream Team aus Anzing haarscharf am Sieg vorbei und wurde Vizeweltmeister. Damit lagen die bayerischen unter den deutschen Teams in allen drei Klassen an der Spitze. Insgesamt kämpften 35 Formationen aus zehn Ländern vor 2.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Halle des Unterschleißheimer BallhausForums um Titel und Medaillen. Vom Organisatorischen her war die Weltmeisterschaft, die von der World Rock ’n’ Roll Confederation (WRRC) veranstaltete wurde, ebenfalls ein voller Erfolg. Dafür hatten als Ausrichter der SV Anzing und die Tanzschule Wolfgang Steuer (TWS) gesorgt.

Für die Boogie Magic’s, die sich in Kalkar gerade erst den 11. Deutschen Meistertitel geholt haben, wurde mit dem Gewinn ihres 8. Weltmeistertitels ein Traum wahr, an dessen Verwirklichung sie unter ihrem Trainer Johann Preuhs seit einem Jahr intensiv gearbeitet hatten. Preuhs, der sonst immer eine Prise Kritik für die Leistung seiner Mannschaft bereit hält, war selbst überwältigt. Fehlerlos, sauber, synchron, technisch perfekt und ausdrucksstark vertanzten seine sechs Formationspaare die neu überarbeitete Choreographie »Rockabilly Vision«. Sie boten unter den acht teilnehmenden Boogie Woogie-Formationen aus fünf Ländern (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien und Ukraine) mit deutlichem Abstand die beste Leistung und sicherten sich die Spitzenposition in der Vor- und Endrunde.

Preuhs, der im Turnier die Auftritte seiner Mannschaft wie ein Dirigent vom Tanzflächenrand aus begleitete und das dann völlig losgelöst beim Siegertanz wiederholte, genoss den Heimvorteil. »Als der Block unserer rund 200 Fans zum Applaudieren geschlossen aufstand, hat mich das tief bewegt«, meinte er. Dass die Formation bei der Generalprobe noch getanzt habe, als habe sie Kaugummi unter den Schuhen, wobei vier Damen durch eine Magendarminfektion gehandicapt gewesen seien, davon sei nichts mehr zu spüren gewesen. »Die Mannschaft hat meine Order perfekt umgesetzt, die ich ihr vor dem Turnier mitgegeben habe: Leute, lebt die Choreographie und konzentriert euch auf jede Akrobatik.« In der Mannschaft tanzten an diesem siegreichen Tag die Formationspaare Sibylle Stärk und Michael Becht, Sabine Büchl und Manfred Becker, Elke Langer und Florian Prosch, Eva-Maria Schmid und Alexander Ley, Claudia Schedel und Richard Forster, Angelika Stiegler und Harald Daller.

Für die Rock ’n’ Roller des SV Anzing war es ein Wermutstropfen, dass sich das russische Team »Kontinent« die Goldmedaille mit knappem Vorsprung vor dem Rock ’n’ Roll Dream Team in der Masterklasse abholte. Doch Tina Jana Obermeier, die mit ihrem Mann Dr. Robert Obermeier den Trainerstab der Anzinger Tanzsportabteilung leitet, war mit der Leistung der Mannschaft zufrieden, auch wenn ein Weltmeistertitel schön gewesen wäre.

Die Vorbereitung für das Turnier habe rund ein Jahr beansprucht. Die Doppel­belastung des SV Anzing, der die Weltmeisterschaft mit ausgerichtet hat und selbst mit fünf Teams dabei war, würdigte Armin Prosch, Präsident des Deutschen Rock ’n’ Roll und Boogie-Woogie Verbands (DRBV). Er hätte sich über einen Sieg des Rock ’n’ Roll Dream Teams riesig gefreut. Sein uneingeschränktes Lob galt den Anzingern für das Ausrichten der Veranstaltung gemeinsam mit Wolfgang Steuer, dem Ehrenpräsidenten des WRRC, der über jahrzehntelange Erfahrung in der Organisation großer internationaler Tanzturniere verfügt.

»Die Halle und die Organisation sind vom Feinsten«, meinte Prosch anerkennend. Karl Jobst, Landesvorsitzender des Bayerischen Verbands für Rock ’n’ Roll-Tanz der Amateure (BVRR), bezeichnete es als das sportliche Highlight der Weltmeisterschaft, dass viele deutsche Formationen am Start und auch in den Endrunden waren. Deutschland sei nach wie vor die Hochburg im internationalen Formationssport. esm

Artikel vom 02.11.2010
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