Sparmaßnahmen sollen folgen

Unterhaching · SpVgg gerettet

München/Unterhaching · Erleichterung am Sportpark: Nach Wochen der Ungewissheit und der drohenden Insolvenz ist die SpVgg Unterhaching vorerst gerettet. Wie der Drittligist in einer Pressemitteilung erklärte, sei die durch den Ausfall der Sponsoren-Gelder von Franco Levis entstandene Unterdeckung von 2,3 Millionen Euro ausgeglichen. Die notwendigen Unterlagen sind dem DFB zugestellt worden.

Aber: Erst wenn das Nachlizenzierungsverfahren abgeschlossen ist, wird sich zeigen, ob die SpVgg ungeschoren davon kommt. Nach wie vor ist unter anderem ein Punktabzug möglich. »Wir gehen davon aus, dass wir die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit den Unterlagen nachweisen und diese vom DFB auch bestätigt bekommen werden«, erklärt SpVgg-Präsident Engelbert Kupka in einer Pressemitteilung. Der 71-Jährige war in den vergangenen Tagen viel unterwegs, um Geld zu sammeln, Sponsoren zu akquirieren und die SpVgg am Leben zu erhalten.

Weitere Artikel zum Thema

Ein Hilfspaket seitens des FC Bayern wurde nicht geschnürt, dafür kleine Geldgeber gewonnen. Kupka: »Unsere jetzigen Partner sind höchst seriös und von Franco Levis soweit entfernt wie die Erde von Alpha Centauri.« Richard Raiser, Sportreferent der Gemeinde, nahm die Nachricht mit großer Freude auf: »Der Fußball in Unterhaching lebt wieder!« Von einem finanziellen Aus wäre nicht nur die Profimannschaft betroffen gewesen, sondern der Gesamtverein mit all seinen Jugendmannschaften. Doch wo kam das Geld so plötzlich her? Einen Großsponsor hat Kupka nicht an Land gezogen, den Mammutanteil der 2,3 Millionen Euro stemmte eingehenden Berichten zufolge wohl Vereinsmäzen Anton Schrobenhauser.

Damit ist zwar – sollte das Nachlizenzierungsverfahren des DFB positiv verlaufen – die aktuelle Spielzeit nicht gefährdet, doch der Blick geht über das Ende der Saison hinaus. Der Verein muss sich selbst tragen und kann nicht darauf hoffen, dass Schrobenhauser in der Not mit dem Portemonnaie zur Stelle ist. Eine erste Maßnahme zur Konsolidierung dürften Spielerverkäufe in der Winterpause sein. Nach etlichen Neuverpflichtungen im August, die im Zuge der versprochenen Levis-Millionen getätigt wurden, ist der Kader aufgebläht und viel zu teuer. 32 Spieler, so viele wie bei keinem anderen Drittligisten, tummeln sich in der Profimannschaft. Und Kupka macht keinen Hehl daraus, den Kader zu verkleinern, besonders dann, wenn die Ergebnisse nicht stimmen: »Wer nicht mitzieht, muss gehen.« Völlige Ruhe ist am Sportpark also noch lange nicht eingekehrt. Schneider

Artikel vom 02.11.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...