Gedenkfeier, auch an Altbürgermeister Schneider

Neubiberg · 10 Jahre Friedhof Neubiberg

Der Neubiberger Friedhof feierte in diesen Tagen ­seinen 10. Geburtstag. Foto: Schunk

Der Neubiberger Friedhof feierte in diesen Tagen ­seinen 10. Geburtstag. Foto: Schunk

Neubiberg · Mit einem kleinen, sehr bewegenden Festakt hat die Gemeinde dieser Tage das zehnjährige Bestehen ihres Friedhofs begangen. Der symbolträchtige Ort selber und sein Hauptinitiator und zugleich der erste Mensch, der hier seine letzte Ruhe fand, Altbürgermeister Josef Schneider, standen im Zentrum der stillen Feierlichkeiten. Am 21. Oktober 2000 ist der Friedhof auf dem einstigen Flughafengelände feierlich eingeweiht worden.

Nur wenige Tage später, am 24. Oktober, wurde hier der am 17. Oktober verstorbene Josef Schneider, zu Grabe getragen. Daran erinnerte sich während der von Fahnenabordnungen und den Darbietungen des Musikvereins »Harmonie Neubiberg e.V.« umrahmten Feierstunde in der Aussegnungshalle des Friedhofs sichtlich bewegt seine damalige Nachfolgerin im Amt, Johanna Rumschöttel. Die damalige Neubiberger Bürgermeisterin und heutige Landrätin war nicht in ihrer Funktion, sondern als Gemeindebürgerin vor Ort und verzichtete spontan auf ihr Redemanuskript. Stattdessen schilderte sie in sehr persönlichen Worten das Engagement des zuletzt schwer kranken Josef Schneider um den Friedhof.

Erinnerungen an Josef Schneider

»Als er damals die neue Glocke hier geschlagen hat, da war das fast ein mystischer Moment«, erinnerte sich die Politikerin mit Wehmut in der Stimme. »Wir haben den Friedhof für Josef Schneider eingeweiht, das waren damals schlimme Tage«, so Rumschöttel. Ein Lichtblick damals wie heute wäre der Umstand, dass »der Friedhof immer diese Tröstlichkeit ausgestrahlt habe«, das finde man nur selten.

Ein Ort voll stiller Schönheit

Er sei »ein Ort der Hoffnung voll stiller Schönheit« und »ein Friedhof für eine lebendige Gemeinde« zitierte Bürgermeister Günter Heyland Überschriften der zur Einweihung verfassten Grußworte des damaligen evangelischen Pfarrers Johannes Minkus und seines katholischen Kollegen Siegfried Bleichner, heute im wohlverdienten Ruhestand. Heyland berichtete in seiner Festrede, dass erste Überlegungen für den Friedhof bereits auf das Jahr 1913 zurückgingen und bis heute hier 626 Menschen aus Neubiberg, aber auch München ihre letzte Ruhestätte gefunden hätten. Welch einzigartige, ästhetische Schönheit diese ausstrahlt, davon konnten sich Interessierte bei einem Rundgang mit den beiden Schöpferinnen des Friedhofs überzeugen: Architektin Emanuela Freiin von Branca und die Landschaftsarchitektin Adelheid Gräfin Schönborn nahmen sie mit zu einem Spaziergang – mit vielfältigen Perspektivenwechseln – über das Friedhofsgelände. Sie erklärten dabei ausführlich das bestechende Konzept der modernen Anlage mit dem Kreuz hoch oben auf dem Hügel über dem einstigen Flughafen mit seinen über 90 Stufen, dem Quellstein, der beeindruckenden Wasserspur und dem wunderschön-stillen Meditationsgarten.

Ka

Artikel vom 27.10.2010
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