Grünwalder Nachbarschaftshilfe bezieht neue Räumlichkeiten

Grünwald · Neues Zuhause

Anton Lötscher, Michael Bayer, Christian Stalter, Wolfgang Kuny, Bürgermeister Jan Neusiedl und Christian Steininger bei der Einweihung der NbH. 	Foto: hol

Anton Lötscher, Michael Bayer, Christian Stalter, Wolfgang Kuny, Bürgermeister Jan Neusiedl und Christian Steininger bei der Einweihung der NbH. Foto: hol

Grünwald · »Es war für mich immer wieder überraschend, wenn bei meinen Besuchen tatsächlich noch ein Schreibtisch in die kleinen Räumlichkeiten von Maria Königin untergebracht worden ist«, meinte Bürgermeister Jan Neusiedl jetzt zur offiziellen Eröffnung der neuen Büroräume der Grünwalder Nachbarschaftshilfe in der Emil-Geis-Straße 4.

Wie der Rathauschef vor zahlreichen Gästen berichtete, war klar, dass die Institution aus Platzgründen umziehen muss. Doch sollte dies eigentlich erst 2014 zur geplanten Fertigstellung des »Hauses der Begegnung« in der Tobrukstraße geschehen. »Aber als mich wieder einmal eine Delegation mit charmanter Hartnäckigkeit im Rathaus besuchte, um auf den Platzmangel hinzuweisen, sah ich, dass im Haus gegenüber Büros vermietet wurden«, beschreibt Neusiedl den glücklichen Zufall.

Wie Wolfgang Kuny, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe berichtete, zählt die wichtige soziale Einrichtung inzwischen 120 ehrenamtliche und 25 angestellte Mitarbeiter. Neben dem »Essen auf Rädern«, von dem pro Woche rund 300 ausgeliefert werden, kümmert sich der Verein in vielseitiger Weise um Familien sowie alte und kranke Menschen, die Unterstützung benötigen. Von Mutter-Kind-Gruppen zu Erziehungsberatung bis zu Fahrdiensten und Besuchen bei Alleinstehenden reicht das Spektrum. Auch die Grünwalder Tafel wird von der Nachbarschaftshilfe betreut. Gleich zweimal in der Woche, nämlich montags und donnerstags, werden gespendete Lebensmittel an die Bedürftigen ausgeteilt.

Das »Pflänzchen« Nachbarschaftshilfe fing 1974 ganz klein an zu gedeihen. Gemeinsam gründeten Johanna Kren und Dr. Luise Pache, beide engagierte Mitglieder ihrer jeweiligen Kirchengemeinden Maria Königin und Thomaskirche den Verein. Die »Idee war es, den Menschen kontinuierlich zu helfen und sie im Leben zu ­unterstützen«, erinnert sich Johanna Kren. In Zusammenarbeit mit dem Schwesternheim des Roten Kreuzes entstand als erstes Projekt »Essen auf Rädern«, doch im Lauf der Jahre kam immer mehr Hilfsangebote hinzu. Die rund 30 Quadratmeter, die in der Pfarrei Maria Königin zur Verfügung standen, reichten aufgrund der Fülle an Aufgaben und Mitarbeiter einfach nicht mehr aus. »Nun haben wir 140 Quadratmeter, um zu arbeiten und Besucher zu empfangen«, freute sich Kuny. Die Gemeinde übernimmt die Mietkosten und sowohl der Gewerbeverband wie auch private Spender sorgten für die nötige Inneneinrichtung. Der Vorsitzende des Gewerbeverbands Michael Bayer überreichte den Vertretern der Nachbarschaftshilfe mit den besten Wünschen für ihre weitere Tätigkeit einen Scheck über 4.500 Euro, der zur Aus­stattung der neuen Räum­lichkeiten beitragen soll.

»Die Nachbarschaftshilfe kümmert sich um die Bürger, wie die Kommune es einfach nicht leisten kann, mit persönlichem Kontakt und menschlicher Zuwendung«, lobte Neusiedl das ehrenamtliche Engagement. Die hellen Räume sind mitten im Zentrum gelegen und daher gut erreichbar, eine Rampe und ein Aufzug ermöglichen es auch Rollstuhlfahrern ins Büro zu gelangen. Besonders freute sich Kuny auch über die kleine Ausstellung von Bildern der Künstlerin Judith Schenkirz, die mit ihren farbenfrohen abstrakten Werken derzeit die Büros noch freundlicher wirken lässt.

Anschließend segneten Pfarrer Anton Lötscher und Pfarrer Christian Stalter gemeinsam die neuen Räumlichkeiten. »Die Nachbarschaftshilfe ist ein Wunderwirker«, meinte Stalter voller Überzeugung. »Mit ihrer uneigennützigen Hilfe unterstützt sie den Weg aus der derzeitigen Kultur des Egoismus.« Die Nachbarschaftshilfe ist jetzt außerdem unter neuer Telefonnummer zu erreichen: 6 49 64 99 90. hol

Artikel vom 26.10.2010
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