Soldaten sammeln heute Abend für den Volksbund in Unterschleißheim

Unterschleißheim · Für die Friedensarbeit

Fritz Vollmöller, Dr. med. Volker Hartmann, Rolf Zeitler und Werner Ertl (v.l.) freuen sich, wenn auch heute möglichst viele Unterschleißheimer die Arbeit des Volksbundes mit einer Spende unterstützen. 	Foto: sl

Fritz Vollmöller, Dr. med. Volker Hartmann, Rolf Zeitler und Werner Ertl (v.l.) freuen sich, wenn auch heute möglichst viele Unterschleißheimer die Arbeit des Volksbundes mit einer Spende unterstützen. Foto: sl

Unterschleißheim · Am Mittwochabend, 27. Oktober, könnte es zwischen 17.30 und 19.30 Uhr an der Haustür klingeln. Denn der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. begibt sich wieder mit Unterstützung der Stadt Unterschleißheim und der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München auf Haussammlung.

Unterschleißheim · Am heutigen Abend könnte es zwischen 17.30 und 19.30 Uhr an der Haustür klingeln. Denn der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. begibt sich wieder mit Unterstützung der Stadt Unterschleißheim und der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München auf Haussammlung.

Die Sammlung hat in Unterschleißheim schon Tradition. Seit 2002 sammeln jährlich etwa 140 Soldaten in den Abendstunden eines Oktobertages in der Stadt und konnten in den vergangenen Jahren dem Volksbund mehr als 3000 Euro übergeben.

Die Stadt Unterschleißheim unterstützt die Sammlung, »weil sie mithelfen will, dass die Anstrengungen des Volksbundes, möglichst vielen Kriegstoten der Weltkriege ein würdiges Grab auf einem Soldatenfriedhof zu geben, erfolgreich sind«, erklärt Bürgermeister Rolf Zeitler. Denn nur dort hätten die Kriegstoten ein völkerrechtlich anerkanntes Ruherecht und könnten in ihrer unübersehbaren Vielzahl den Wahnsinn der Kriege dokumentieren und zum Frieden mahnen. »Auch die Stadt Unterschleißheim hatte eine Vielzahl von Kriegstoten zu beklagen. Viele dieser Opfer ruhen auf den Soldatenfriedhöfen und die Gräber werden vom Volksbund gepflegt. Angehörige reisen noch heute mit dem Volksbund zu diesen Friedhöfen, weil sie dort einen Ort zur Trauer und Erinnerung finden«, so Zeitler.

Die Stadt Unterschleißheim bittet deshalb die Bevölkerung den Soldaten der Sanitätsakademie eine Spende für die Friedensarbeit des Volksbundes, die er im Ausland im Auftrag der Bundesrepublik wahrnimmt, zu geben. Auch 91 Jahre nach Ende des Ersten und 65 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden immer noch Kriegstote entdeckt, identifiziert und würdig bestattet. Gerade in den osteuropäischen Ländern. »Hier konnte auch erst mit Öffnung der Mauer beziehungsweise mit dem Fall des ›Eisernen Vorhangs‹ mit der Suche begonnen werden«, erklärt Dr. med. Volker Hartmann, Flottenarzt der Sanitätsakademie der Bundeswehr.

Im August 2009 bestattete der Volksbund sterbliche Überreste der 2116 Marienburger Toten auf der Kriegsgräberstätte in Neumarkt/ Stare Czarnowo bei Stettin. Im September dieses Jahres wurde die deutsche Kriegsgräberstätte in Eger/Cheb eingeweiht. Hier ruhen jetzt 5500 Kriegstote, die seit Jahren in Tschechien auf eine würdige Grabstätte warten mussten. »Wenn die Arbeit des Volksbundes eine Zukunft haben soll, muss die Jugend für diese Friedensarbeit gewonnen werden«, erklärt Werner Ertl, Erster Vorsitzender des Bezirksverbandes München im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Die Schul- und Jugendarbeit nehme deshalb einen breiten Raum bei den Bemühungen des Volksbundes ein. Jährlich begegnen sich seit den 1950er-Jahren, seit dem Fall des »Eisernen Vorhangs« auch im Osten, bis zu 20.000 Jugendliche der ehemals verfeindeten Völker in den Jugendbegegnungsstätten bei den Kriegsgräberstätten und bei Workcamps. Dennoch freut sich der Volksbund über weitere Interessenten, die ihn in ihrer Arbeit unterstützen wollen, beziehungsweise mehr über die Arbeit erfahren wollen. Nähere Infos unter Tel. 18 74 65. Silke Leuendorf

Artikel vom 26.10.2010
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