Tödlicher Unfall eines Fünfjährigen erschüttert Haidhausener

Haidhausen · Nicht sicher genug

Hier geschah der schreckliche Unfall. Fotos, Blumen, Kerzen und Briefe wurden an einem Baum abgelegt. 	Foto: js

Hier geschah der schreckliche Unfall. Fotos, Blumen, Kerzen und Briefe wurden an einem Baum abgelegt. Foto: js

Haidhausen · Ein tödlicher Unfall hat die Haidhausener erschüttert: Am 30. September wurde in der Rosenheimer Straße ein fünfjähriger Junge überfahren.

Auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) diskutierten die Mitglieder des Stadtteilparlaments mit Vertretern von Polizei und Kreisverwaltungsreferat (KVR) darüber, ob das tragische Ereignis vermeidbar gewesen wäre. Der BA fordert nun Maßnahmen, um die Querung der Straße künftig sicherer zu gestalten.

Persönlich zur Sitzung des BAs gekommen ist auch Christiane Pfau, die Vorsitzende des Elternbeirats der Grundschule an der Bazeillestraße, die das Unfallopfer besucht hat. »Wir sind schockiert«, sagte sie. Der Fußgängerübergang an der Rosenheimer Straße auf Höhe der Pariser Straße sei tückisch: »Auch unsere Kinder hätten betroffen sein können.« Um die Gefahr zu entschärfen, schlug sie vor, in der Rosenheimer Straße zwischen Orleansstraße und Gasteig ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern einzuführen, dort eine Lichtbrücke, wie sie auf Autobahnen zur Meldung von Staus üblich ist, einzuführen und nachmittags, wenn die Kinder aus dem Hort kommen, einen weiteren Schülerlotsen einzusetzen.

Der BA entschied, Pfaus Forderungen offiziell bei der Stadt zu beantragen. Darüber hinaus sprach sich das Gremium dafür aus, an der Rosenheimer Straße eine Rotlichtüberwachung mit Geschwindigkeitsmessung anzubringen und für die Straße ein neues Sicherheitskonzept zu entwickeln. Bereits vor Jahren habe der BA die Stadt auf die Gefahrensituation aufmerksam gemacht, mahnte die Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD): »Schon 2002 haben wir beantragt, die Ampelschaltung zu optimieren.« Zudem sei immer wieder eine Verkehrsberuhigung an der Rosenheimer Straße gefordert worden. Allerdings seien vom KVR sämtliche Appelle abgewiegelt worden. Es sei erschreckend, dass erst ein Kind sterben müsse, bis die Stadt aktiv werde.

Peter Geck, Verkehrssicherheits- und Schulwegsbeauftragter beim KVR, räumte jedoch ein: »Das ist eine Kreuzung, wie wir sie in München hundertfach haben.« Auch aus Sicht von Thomas Schilling von der Polizeiinspektion 21 gehört die Rosenheimer Straße nicht zu den Brennpunkten: »Ein Unfall wie dieser hätte sich auch in der Humboldt- oder der Einsteinstraße ereignen können.« Geck und Schilling betonten, die Einführung einer Zone 30 sei auf einer vierspurigen Straße aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Allerdings unterstützt Geck den Vorschlag, einen zweiten Schülerlotsen einzusetzen: »Sobald sich jemand bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen, können wir das umsetzen.« Welche weiteren Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden können, werde die Stadt nun prüfen. Julia Stark

Artikel vom 26.10.2010
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