Förderung von gesellschaftlichen Vorhaben in der Gemeinde Haar

Haar · Bürgerstiftung ist beschlossene Sache

Haar · Die »Bürgerstiftung Haar«, so der offizielle Name, steht. Die mit der Regierung von Oberbayern abgestimmte Satzung beschloss jetzt der Gemeinderat einstimmig, ebenso wie die kommunale Stiftung des Grundstockvermögens über 250.000 Euro und die Bestellung des Vorstands.

Auch das Kuratorium wurde von den Lokalpolitikern bewilligt, lediglich von einer Organisation fehlt noch die namentliche Benennung des Vertreters.

Erfreulicher Aspekt am Rand: Im Sommer hatte das Plenum das Vorhaben beraten, zwischenzeitlich unterstützen bereits vier Bürger mit jeweils 1.000 Euro das Projekt. Weitere (Gründungs-)Stifter und Sachwerte, die »in Geld umgewandelt werden können«, sind erwünscht.

Die Bereitstellung der gemeindlichen Viertelmillion wird im laufenden Nachtragshaushalt verankert, der Betrag ist durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer gedeckt.

Die Bürgerstiftung ist eine Gemeinschaftseinrichtung von Bürgern für Bürger, initiiert von der Gemeinde. Im Rahmen des Stiftungszwecks werden gesellschaftliche Vorhaben gefördert, damit Gemeinschaftssinn und Mitverantwortung gestärkt werden – kurzum: Damit sich »Haar weiter positiv entwickelt«, wie es dazu in der Präambel zur Satzung heißt. Der Zweck der Einrichtung ist in acht Punkten fixiert, und zwar die »ausschließliche und unmittelbare Förderung« von Bildung und Erziehung, des Sports (insbesondere des Breiten- und Nachwuchssports), von Jugend-, Alten und Behindertenhilfe, von mildtätigen Zwecken, des Brauchtums und der Heimatpflege, von Kunst und Kultur, des Natur- und Umweltschutzes sowie der Völkerverständigung und Integration. Dies alles ausschließlich für die Bevölkerung vor Ort. Wer dazu im Einzelfall 50.000 oder mehr Euro zur Verfügung stellt, kann »einen konkreten Zweck für die Verwendung benennen«.

Auch organisatorisch ist die Bürgerstiftung klar aufgestellt: Ein Stiftungsvorstand mit maximal fünf Personen – an den Sitzungen kann der jeweilige erste Bürgermeister beratend, aber ohne Stimmrecht teilnehmen – der einen Geschäftsführer bestellen kann, sowie dem Stiftungskuratorium, bestehend aus mindestens fünf, maximal zehn Personen. Sozusagen »geborenes Mitglied« und kraft seiner Funktion ist der erste Bürgermeister Vorsitzender dieses Gremiums, dessen vornehmliche Aufgabe die Kontrollfunktion des Vorstands ist. »Ich bin froh, dass wir den Vorstand so schnell beisammen hatten«, zeigte sich Gemeindeoberhaupt Helmut Dworzak zufrieden.

Einziger Wermutstropfen: Keine Frau ist vertreten. Dworzak sagte zu einer entsprechenden Nachfrage von Gerlinde Stießberger (CSU): »Die angesprochenen Damen haben keine Zeit, haben einfach ihre Männer geschickt«.

Die Geschäftsleitung im Vorstand hat Wolfgang Weber (67), ehemaliger Leiter der Gemeindewerke Haar, übernommen. Der Vorstand setzt sich zusammen aus Alfred Feicht (63), einstiger Prokurist beim Bankhaus Reuschel & Co., Jürgen Partenheimer (73), ehemaliger Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender der Münchner Bank eG, Harald Lesch (50), Lehrbeauftragter Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie (SJ) in München, Arnold F. Riedhammer (63), Solo-Schlagzeuger und Pauker der Münchner Philharmoniker und Hauptdozent an der Musikhochschule der Landeshauptstadt, sowie Peter Moritz (65), ehemals Senior System Engineer für Intelligente Netzfunktionen bei Siemens.

ikb

Artikel vom 13.10.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...