Feierliche Eröffnung der Kindertagesstätte an der Casinostraße

Haar · »Ein Paradies für Kinder«

Vertreter aus Politik und dem Kindergarten feierten zusammen mit den Kindern die offizielle Eröffnung der »Kindervilla«. Foto: Rammelsberger

Vertreter aus Politik und dem Kindergarten feierten zusammen mit den Kindern die offizielle Eröffnung der »Kindervilla«. Foto: Rammelsberger

Haar · »Die Eltern haben schon einen Namen für unser neues Haus. Sie nennen es ›ein Paradies für Kinder‹«. Bei diesem Satz strahlt das Gesicht der Kindergartenleiterin Christine Lachner. Ein schöneres Kompliment für eine neue Kindertagesstätte kann es wohl kaum geben. Und tatsächlich: Dieses Urteil ist bei der feierlichen Eröffnung der KiTa in der Casinostraße 70 mehrmals gefällt worden.

Kein Wunder: Die 100 Jahre alte Jugendstilvilla ist ein Schmuckstück geworden. Schon am 1. September sind die Kinder von ihrem ehemaligen Kindergarten hierher umgezogen. Der alte Kindergarten bestand aus Baucontainern – liebevoll eingerichtet zwar, aber eigentlich von der Gemeinde vor Jahrzehnten als Übergangslösung bei akutem Kindergartenplatzmangel angedacht. »Jetzt haben wir hier eine ganze Villa für Kinder. Und sie spüren es: im Haus ist überall sehr viel Wärme«, freute sich Bürgermeister Helmut Dworzak.

Ein Pilotprojekt

Möglich wurde der Umzug durch einen Tausch mit dem Bezirk Oberbayern: Haar gab ein Grundstück in Eglfing her, um das Haus 70 auf dem Klinikgelände zu bekommen. Ein passenderes Haus hätte man wohl kaum finden können, denn hier war schon immer ein Kinderhaus: Bereits 1912 wurden hier psychisch kranke Kinder betreut. 4,5 Millionen Euro kostete der Umbau – genauso viel wie ein Neubau, wie der Bürgermeister in seiner Ansprache betonte. Doch es hat sich gelohnt: Als erstes Haus, das in dem denkmalgeschützten Ensemble umgebaut wurde, hätte es geradezu »Pilotcharakter«, betonte auch Bezirkstagspräsident Josef Mederer. Schließlich ist der Teil des Krankenhauses, auf dem sich auch Haus 70 befindet, bereits verkauft – und weitere Umbauten nur eine Frage der Zeit. Architekt Gert Goer­gens hat dieses Pilotprojekt geplant und ist immer noch beeindruckt davon. »Es gibt nicht viele Gebäude, die man nach 100 Jahren noch so umbauen kann. Die Häuser hier sind von herausragender Qualität«, sagt er. Für die Gemeinde stellt das Haus noch einen weiteren großen Schritt dar: Ab Frühjahr, sobald auch alle anderen Kindergärten fertiggestellt sind, ist der Kindergartenbedarf in Haar zu 100 Prozent gedeckt. Im Krippenbereich hat man dann die beachtliche Deckungsquote von 40 Prozent erreicht, verkündete Dworzak.

Ein zweites Zuhause

Trotz aller Freude über die architektonisch gelungene Maßnahme standen bei der Einweihung trotzdem die eigentlichen Hauptpersonen im Vordergrund der Feierlichkeiten: die Kinder. Vier Kindergarten-‐ und zwei Krippengruppen, mehr als 100 Kinder, werden in den nächsten Wochen hier spielen und lernen. Eine Besonderheit des Kindergartens in der Casinostraße sprach Christine Lachner an: 50 Prozent der Kinder haben einen binationalen oder Migrationshintergrund. 25 Nationen spielen hier sozusagen gemeinsam im Haus. Staunend wanderten die Erwachsenen durch das Haus, betrachteten die vielen Zimmer und speziellen sehr liebevoll gestalteten Bereiche zum Musizieren, Toben, Basteln, Bauen, Ruhen. Auch der Garten hat großen Eindruck hinterlassen: Großzügig angelegt und mit schönen Spielgeräten ausgestattet. »80 Prozent unserer Kinder sind den ganzen Tag hier. Es ist ein zweites Zuhause für sie«, erklärt die Kindergartenleiterin. Und das muss einfach schön sein.

C. Erl

Artikel vom 06.10.2010
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