Neue Pläne für das Kinderhaus

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Energiesparhaus

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Für das geplante Kinderhaus an der Altlaufstraße bewilligte der Bau-, Werk- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung zahlreiche Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans. Ganz wohl war einigen Gemeinderäten dabei aber nicht. Denn Bauherr und Grundstückseigentümer ist die Gemeinde selbst. Das Ganze bereitete der 2. Bürgermeisterin Anita Reiprich (SPD) »Bauchweh«, weil das Gremium sonst viele Anträge auf Befreiung ablehne.

Der 3. Bürgermeister Florian Sepp (UB) hätte die Änderung des Bebauungsplans als das »saubere Verfahren« bevorzugt. Auch Gemeinderat Hans Loidl (CSU) fand, dass hier sehr großzügig mit den Befreiungen umgegangen werde. Dagegen setzte Erste Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU), dass die Verwaltung dem Gremium das Verfahren nur vorschlage. »Sie können hier beschließen, wie Sie wollen.« Die Notwendigkeit für die vielen Befreiungen begründete sie mit der geänderten Situation. Die Gemeinde wusste bei der Aufstellung des Bebauungsplans in 2006 nicht, dass ein modellhaftes Plusenergiehaus oder zumindest ein Nullenergiehaus realisiert werden soll. Und statt der damals angedachten Nutzung als Kindergarten soll nun ein Kinderhaus mit sechs verschiedenen Gruppen entstehen, wo 124 Kinder betreut werden können. Schließlich billigte der Ausschuss die Befreiungen mit einer Änderung entsprechend der Eingabeplanung. Sie betreffen unter anderem Überschreitungen der zulässigen Grundfläche, Geschossfläche und Wandhöhe. So soll das Kinderhaus um 1,40 Meter höher werden als zunächst geplant, wobei die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsflächen immer noch eingehalten werden. Möglich werden jetzt auch Abgrabungen an der West- und Südfassade des Gebäudes sowie die Errichtung von Spielflächen und einer Müllsammelstelle im nördlichen Bereich des Grundstücks. Zur Frage von Gemeinderätin Luitgard Dittmann-Chylla (Bündis90/Die Grünen) nach dem hinter der Eingabeplanung stehenden Energiekonzept meinte die Rathauschefin, es werde im Augenblick so geplant, dass das Ziel Plusenergiehaus erreicht werden könne. Die Kostenfrage sei noch offen. Ob die »Energiespargaudi«, die rund eine halbe Million Euro koste und sich erst in 65 Jahren amortisiere, auch umgesetzt wird, müsse man noch diskutieren. Wenn der Bund nicht fördert, dann werde ein Nullenergiehaus gebaut.

esm

Artikel vom 06.10.2010
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