Die Moosacherin Maria Newrzella ist das neue »Münchner Kindl«

Moosach · »Botschafterin« für Minga

Die 16-jährige Maria Newrzella aus Moosach ist stolz, ihre Heimat als Münchner Kindl auf der Jubiläumswiesn repräsentieren zu dürfen. 	 	Foto: Archiv

Die 16-jährige Maria Newrzella aus Moosach ist stolz, ihre Heimat als Münchner Kindl auf der Jubiläumswiesn repräsentieren zu dürfen. Foto: Archiv

Moosach · Es ist eine Tradition und darf auf gar keinen Fall auf dem Oktoberfest fehlen und zur 200. Wiesn erst recht nicht: Das Münchner Kindl wird auch am kommenden Samstag den Einzug der Festwirte hoch zu Ross anführen. Und heuer gebührt diese Ehre zum ersten Mal der Moosacherin Maria Newrzella, die damit die Nachfolge von Stefanie Krätz antritt.

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Zur Jubiläumswiesn wartet aber noch eine zusätzlich Repräsentationsaufgabe auf die 16-Jährige, denn bereits am Freitag eröffnet die historische Wiesn. Und auch am Sonntag wird Maria wieder in ihre schwarz-gelbe Mönchskutte schlüpfen und den traditionellen Trachten- und Schützenzug anführen. »Ich bin schon ein bisschen nervös, weil der Start der Wiesn weltweit zu sehen sein wird«, lächelt die Schülerin. Dabei hat sie sich für ihre großen Auftritte gut vorbereitet und sogar Reitstunden genommen. »Ich sitze ja im Damensattel und wenn man vorher noch nie auf einem Pferd gesessen hat und dann auch noch im Damensattel, das ist schon etwas wacklig«, erklärt Maria Newrzella.

Das Münchner Kindl freut sich, dass sie dieses Ehrenamt bekleiden und ihre Heimat repräsentieren darf. Um überhaupt Münchner Kindl zu werden, müssen natürlich einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst einmal muss das Münchner Kindl ein Mädchen sein. Im Laufe der Jahrhunderte wurde nämlich der ursprüngliche Mönch von verschiedenen Künstlern immer mehr verkindlicht. Im 20. Jahrhundert wurde schließlich aus einem Jungen ein Mädchen. Außerdem muss das Münchner Kindl in der Landeshauptstadt geboren und mindestens 16 Jahre alt sein sowie aus den Reihen der Münchner (Wiesn)Wirte, Schausteller oder Brauereien stammen.

In Maria Newrzellas Fall war es so, dass ihr Vater sie für das Münchner Kindl vorschlug. Manfred Newrzella ist der Geschäftsführer des Vereins der Münchner Brauereien und des Festrings München. Und damit Maria auch eine waschechte Münchnerin wird, haben ihre Eltern alle Hebel in Bewegung gesetzt. »Meine Eltern wohnten zu der Zeit in Nürnberg und zu dem errechneten Geburtstermin hat mein Vater meine Mutter extra nach München gefahren, damit ich hier auf die Welt komme«, erzählt Maria Newrzella, die eigentlich schon viel früher Münchner Kindl sein wollte: »Aber ich musste warten bis ich 16 Jahre bin, weil ich sonst kein Bier hätte trinken dürfen«. Dafür freut sie sich jetzt umso mehr und mit ihr ihre ganze Familie sowie ihre Freunde. »Da kommt das Münchner Kindl«, rufen ihre Freunde stolz, wenn Maria in die Schule kommt. Sie besucht das Maria-Ward-Gymnasium in Nymphenburg und zu ihren Lieblingsfächern gehören Sport, Kunst und Geschichte. Zu ihren Hobbys zählen Tanzen, Zeichnen, Schwimmen, Segeln und Skifahren.

Für ihre Termine als »Botschafterin«, die Stadt München zu repräsentieren, wird sie von der Schule freigestellt. Aber dennoch weiß Maria Newrzella, dass sie auch lernen muss, denn sie möchte in jedem Fall ihr Abitur machen. Für die kommenden Wochen jedoch wünscht sie sich und den Besuchern des Oktoberfestes erst einmal etwas anderes: »Ich hoffe, dass die Jubiläumswiesn ruhig und friedlich verläuft und die Besucher wieder viel Spaß haben.« Silke Leuendorf

Artikel vom 14.09.2010
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