Die Jungstars und Jordan Webb sind die ersten Gewinner beim starken EHC

München · Buchwieser und Co. begeistern Krupp

Die Iserlohn Roosters verteidigten verbissen. Dennoch gelangen den Münchnern fünf Treffer zum DEL-Heimdebüt.	Foto: Oliver Rabuser

Die Iserlohn Roosters verteidigten verbissen. Dennoch gelangen den Münchnern fünf Treffer zum DEL-Heimdebüt. Foto: Oliver Rabuser

München · »Da sind wir unter den sechs besten Teams der Liga.« Dieses Zitat von Christian Winkler ist freilich aus dem Kontext gerissen. Der Manager spricht über die vierte Sturmreihe seines EHC München. Martin Buchwieser (21) und Christian Wichert (23) spielten da in den ersten beiden DEL-Spielen in der Vereinsgeschichte zumeist gemeinsam mit Martin Schymainski (25) – und im ligaweiten Vergleich sieht Winkler diese vierte Münchner Reihe ziemlich weit oben. Bei der Heimspiel-Premiere gegen die Iserlohn Roosters zeigten sich Buchwieser und Schymainski dann auch gleich zuständig für zwei der schönsten und spektakulärsten Szenen der Partie.

Von Jan Lüdeke

Knapp 16 Minuten waren gespielt beim ersten DEL-Heimspiel des EHC München am Oberwiesenfeld, da machte sich Martin Schymainski auf. Ein Aufbaupass von Teamkollege Eric Schneider war bei einem Gegenspieler gelandet, doch »Schymmi« hatte sich den abprallenden Puck geangelt. Was eigentlich nach einem Entlastungsangriff aussah, wurde dann zum sehenswertesten Treffer des Abends. Der Rheinländer drang umringt von vier Gegenspielern ins Iserlohner Spieldrittel ein und zog dann durch die Beine eines Verteidigers ab. Der Puck schlug rechts oben ein, genau im Winkel des Iserlohner Gehäuses – das zwischenzeitliche 2:1 für den EHC.

In der Schlussphase der Partie, noch etwas mehr als eine Minute Spielzeit zeigte die Uhr, da konterte der EHC. Eiskalt. Mittendrin Martin Buchwieser. Einen Pass von Ryan Ready leitete der ehemalige Juniorennationalspieler traumhaft in den Lauf von Eric Schneider weiter, der umkurvte Roosters-Keeper Danny aus den Birken und markierte den 5:3-Endstand für die Münchner, die nach der knappen 3:4-Niederlage nach Verlängerung in Mannheim am Freitag ihren ersten Sieg in Deutschlands höchster Spielklasse feiern durften. Eigentlich sei er bloß hinterhergelaufen, sagte Buchwieser nach dem Spiel gegen Iserlohn, »als ich dann Puck bekommen habe, habe ich intuitiv gedacht, dass der Eric frei stehen muss.« Starke Intuition.

Großes Lob für die vierte Sturmreihe gab es auch vom Matchwinner Jordan Webb. Der zweifache Torschütze, Neuzugang aus Kaufbeuren, wo er in der vergangenen Saison zum besten Scorer der zweiten Bundesliga avanciert war, schwärmte: »Das ist wahrscheinlich die Reihe, die in jedem Spiel am härtesten arbeitet. Das sind alles talentierte Jungs, die auch unheimliche viele Chancen kreieren.« Das dürfte auch Bundestrainer Uwe Krupp nicht entgangen sein, der sich das erste DEL-Spiel in München seit acht Jahren freilich nicht entgehen ließ. Der EHC habe einige Spieler, die schon in der U20 gespielt haben. »Da sind einige Jungs, die wir im Auge haben«, sagte Krupp. Buchwieser, Schymainski und Wichert nannte er namentlich. Und auch Neuzugang Uli Maurer dürfte auf der Liste stehen.

Man kann die vierte Angriffsreihe und Jordan Webb getrost als die ersten Gewinner beim DEL-EHC bezeichnen. Doch es passt eigentlich überall. Die Neuzugänge zeigten, dass sie echte Verstärkungen sind, gerade Eric Schneider überzeugte im Angriff mit seiner abgeklärten Spielweise. Bryan Adams zeigte, warum er der Nachfolger des ehemaligen Publikumslieblings Mario Jann als »Duracell-Bär« (Christian Winkler) ist. Er und Ryan Ready gehen dahin, wo es weh tut – ihnen selbst und vor allem den Gegnern. Am Freitag ab 19.30 Uhr sollen das auch die Krefeld Pinguine im Olympia-Eisstadion spüren.

Artikel vom 06.09.2010
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