Ab Freitag gilt es für den EHC, die gute Vorbereitung zu bestätigen

München · Erste Gehversuche in der DEL

Wenn Pat Cortina unzufrieden ist, dann zeigt er das auch. In der Vorbereitung hatte er aber kaum Grund dazu.	Foto: Heike Feiner

Wenn Pat Cortina unzufrieden ist, dann zeigt er das auch. In der Vorbereitung hatte er aber kaum Grund dazu. Foto: Heike Feiner

München · Jetzt gilt's. Ab Freitag zählen die guten Vorbereitungsergebnisse des EHC München nicht mehr. Dann wird »der neue EHC München, der am 1. August geboren wurde« (Pat Cortina) bei den Adler Mannheim seine allerersten Gehversuche in Deutschlands höchster Spielklasse, der Deutschen Eishockey Liga (DEL), unternehmen. Acht Siege fuhren die Münchner in ihren zehn Tests der letzten Wochen ein. Mannheim ist gewarnt, die Liga ist gewarnt. Aber die Adler haben einen klaren Vorteil: Sie spielten in der European Trophy acht Partien unter Wettkampfbedingungen.

Von Jan Lüdeke

Coach Cortina stellt klar: »Die bisherigen Ergebnisse sind unwichtig. Wichtig ist, dass wir gelernt haben, was uns in der Zukunft erwartet.« Ganz allgemein gesagt: Schwere Aufgaben, nach dem endgültigen Ausschluss der Kassel Huskies derer 52 in den kommenden sechseinhalb Monaten. Sein Team habe gelernt, gemeinsam zu arbeiten, es habe gesehen, was es brauche, um erfolgreich zu sein. Und das ist ganz einfach: »Wir dürfen nie nachlassen.« Die wichtigsten Erkenntnisse des Trainers: »Wir haben als Mannschaft gemeinsam gearbeitet. Und die Leader waren Leader.«

Das Wort Leader führt zur Kapitänsfrage. Hier haben Cortina und seine Assistenztrainer Peppi Heiß und Maurizio Mansi eine Entscheidung getroffen. »Am Mittwoch werden wir der Mannschaft mitteilen, wer Kapitän wird«, sagte ein gut gelaunter Cortina, »der Presse werden wir es nicht vorher verraten. Das wäre ja unfair.« Klar scheint mittlerweile, dass die Entscheidung zwischen Angreifer Eric Schneider (32) und Verteidiger Stéphane Julien (36) fallen wird. Der Cheftrainer selbst sagt nur so viel: »Es wird einer der Spieler sein, die schon mehrere Jahre in der DEL gespielt haben.« Cortina sieht aber nicht nur seinen Mannschaftsführer in der Pflicht. »Wir haben eine starke Führungsriege von etwa sieben Spielern. Ich hoffe, das wird sich positiv auf das Team auswirken.«

Fragt man den Italo-Kanadier danach, wer den besten Eindruck in der Vorbereitung hinterlassen hat, verweist er freilich zunächst auf das gesamte Team. Ein paar Namen entgleiten ihm dann aber doch. Die Verteidiger Kevin Lavallee und Patrick Vogl hätten »einen sehr guten Job« gemacht. Und: Sebastian Elwing habe beeindruckende Leistungen abgeliefert. Da er seinen geklauten Helm zurückerhielt, dürfte der Goalie noch mehr Selbstvertrauen haben, als sowieso schon vorhanden. Cortina ist das jedoch nicht wichtig. Er freut sich, »dass es manchmal Gerechtigkeit gibt, auch wenn man nicht weiß, wie es dazu gekommen ist«. Elwing sei ein guter Mensch, ein großartiger Teamplayer. »Er hat es einfach verdient, seinen Helm zurückzubekommen.«

Wie die Formationen vor Elwing aussehen sollen, hat die Vorbereitung weitgehend gezeigt. Julien und Ex-Nationalspieler Felix Petermann sind das Top-Duo der Hintermannschaft, Dave Reid und Johan Ejdepalm sollen Seite an Seite spielen sowie Kevin Lavallee und Patrick Vogl, die beiden Gewinner der Pre-Season. Daniel Hilpert spielte zumeist mit Sören Sturm, der nun jedoch nach einer Leisten-OP ausfällt. Cortina muss sich aber selbstverständlich danach richten, wer verfügbar ist. Verletzungen könnten die Konstellationen immer wieder durcheinanderwirbeln. Deshalb hat der Coach ein großes Anliegen: »Wir müssen immer flexibel bleiben.«

Das gilt besonders auch für den Angriff, wo Cortina nicht auf feste Dreierreihen, sondern auf Pärchen setzt. Eric Schneider und Ryan Ready sind das Top-Duo, Mike Kompon und Brandon Dietrich gehören zusammen wie schon in der zweiten Bundesliga. Dylan Gyori und Bryan Adams sowie Christian Wichert und Martin Buchwieser bilden die weiteren Gespanne. Die restlichen Angreifer werden dann auch als Reaktion auf den jeweiligen Gegner zugeteilt. »Ich denke, das ist gerade zu Saisonbeginn eine gute Idee. So sind wir weniger ausrechenbar«, sagt Cortina vor dem Saisonstart am Freitag in Mannheim. Am Sonntag (19 Uhr) gibt es den DEL-EHC dann erstmals in der Olympia-Eishalle zu bestaunen. Gegner sind die Iserlohn Roosters.

Artikel vom 30.08.2010
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