Stadt startet Aktion: Bürger sollen mitreden

München · Kampf gegen den Lärm

München · Er kann die Lebensqualität drastisch einschränken: Lärm. In einer Großstadt wie München sind Bewohnerinnen und Bewohner den unterschiedlichsten Quellen und Formen von Lärm ausgesetzt – dazu zählen Baulärm oder der Geräuschpegel von Gewerbe- und Industriegebieten genauso wie der Laubsauger von nebenan.

Hauptverursacher von Lärm in der Landeshauptstadt München ist jedoch der Straßen- und Schienenverkehr. Mit der Lärmaktionsplanung soll die Belastung an 24 Brennpunkten an städtischen Straßen und Tramlinien unter Beteiligung der Öffentlichkeit jetzt eingedämmt werden. Beginn der Bürgerforen ist Ende September.

Rechtliche Grundlagen für die Lärmminderungsplanung sind die EG-Umgebungslärmrichtlinie vom 25. Juni 2002 und das Bundes-Immisionsschutzgesetz (§§ 47a – f BImSchG). Ziel ist, die Auswirkungen von Umgebungslärm zu verhindern, zu vermeiden oder zu mindern. Demnach muss in fünfjährigem Turnus die Lärmsituation in Ballungsräumen ermittelt und in Lärmkarten dargestellt werden – auf dieser Grundlage werden dann Lärmaktionspläne für die Gebiete mit der größten Belastung aufgestellt. Die Landeshauptstadt zeichnet für die Lärmaktionsplanung an städtischen Straßen, Trambahnstrecken und oberirdischen U-Bahnlinien verantwortlich. Autobahnen, S-Bahn- und Eisenbahnstrecken fallen in die Zuständigkeit der Regierung von Oberbayern; diese Lärmquellen werden in den Bürgerforen nicht behandelt.

Für die Landeshauptstadt München wurden unter Federführung des Referats für Gesundheit und Umwelt die Gebiete mit der größten Belastung durch städtische Straßen und Tramlinien ausgewählt, die im ersten Turnus der Lärmaktionsplanung bearbeitet werden sollen. Die Kriterien sind: Die Höhe des Lärmpegels, der mindestens bei L DEN 70 dB(A) oder L night 60 dB(A) liegen muss, und die Anzahl der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner. Zu diesen 24 Untersuchungsgebieten, die in vier Gruppen aufgeteilt sind, zählen unter anderem Abschnitte der Landshuter Allee, der Brudermühlstraße oder die Müllerstraße im Bereich der Tramlinien. Die Planungen für die jeweiligen Gebiete werden in vier Bürgerforen, die zwischen Dienstag, 28. September, und Dienstag, 12. Oktober, organisiert werden, vorgestellt. Betroffene Anwohnerinnen und Anwohner können zu-dem eigene Ideen einbringen. Das Schallschutzfensterprogramm etwa, das von 1975 bis 2003 lief, soll demnächst wieder aufgenommen werden. Weitere mögliche Vorhaben sind unter anderem, Tempolimits auszuweisen oder einen verbesserten Verkehrsfluss umzusetzen.

Die Flyer zur Mitwirkung der Öffentlichkeit werden demnächst verteilt, sie enthalten auch eine Karte der Untersuchungsgebiete mit der Zuordnung zu den Foren.

Nähere Infos unter www.muenchen.de/laerm.

Die vollständige Lärmkarte finden Sie unter maps.muenchen.de/laerm/laermminderungsplan.html.

Vier Bürgerforen zu Lärm:

Forum I: Mittwoch, 29. September, 17 Uhr, Kulturhaus Milbertshofen (Curt-Mezger-Platz 1)

Forum II: Dienstag, 28. September, 17 Uhr, Kreisverwaltungsreferat (Ruppertstraße 11)

Forum III: Montag, 11. Oktober, 17 Uhr, Pfarrsaal Mariahilf (Mariahilfplatz 4)

Forum IV: Dienstag, 12. Oktober, 17 Uhr, Kreisverwaltungsreferat (Ruppertstraße 11)

Um Anmeldung für die einzelnen Foren unter flap.rgu@muenchen.de wird gebeten.

Artikel vom 25.08.2010
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