Schleißheimes Handball-Mädels verlieren gegen Bruck

TSV verpasste Meistertitel

Schleißheim · Obwohl die Mädchen vom TSV Schleißheim über die Angriffstaktik der Brucker Mädchen bestens informiert wären, gelang den Gastgeberinnen am Samstag eine Führung bis zum 5:3.

Doch dann besannen sich die übernervösen Schleißheimerinnen auf ihre Qualitäten, holten auf und konnten sogar mit einem 8:6 in Führung gehen.

Wenn man nun glaubte, diese gut herausgespielte Führung wäre die Basis für eine ruhigere und stabilere zweite Halbzeit, dann hatte man sich getäuscht. Trotz intensiver Anfeuerung der vielen, vielen Schleißheimer Fans, welche mit einem Bus nach Fürstenfeldbruck gereist waren, waren die TSV-Mädchen nach dem Seitenwechsel völlig von der Rolle. Durch schlechte Absprachen in der Defensive gelangen den Gastgeberinnen schön herausgespielte Tore, bei denen die TSV-Abwehr im wahrsten Sinne des Wortes nur das große Nachsehen hatte.

Im Angriff agierte der TSV absolut einfallslos und unbeweglich und brachte keinerlei Gefahr mehr für die Brucker-Abwehr, die sehr stabil stand. Kein Wunder also, dass das Spiel mit 12:17 verloren ging. Zumal an diesem Tag lediglich Corinna Engelhardt ihre Torgefährlichkeit mit sieben Treffern unter Beweis stellte. Vier kläglich vergebene Strafwürfe und zahlreich herausgespielte Torchancen wurden nicht genutzt und im Gegenzug hatten die TSV-Mädchen jedesmal das Nachsehen. Ganz anders am Sonntag? Eigentlich schon. Eine stabil wirkende, leichtfüßige Abwehr und eine bewegliche Angriffsleistung machten den Gastmädchen enorme Probleme. In einem hochklassigen Endspiel gingen die TSV-Mädchen mit einer 8:4 Führung in die Kabine.

Der aufzuholende Rückstand von fünf Toren war schon fast eingespielt. Was die Mannschaft dann wiederum nach Seitenwechsel den zahlreichen Zuschauern – denn die Halle war brechend voll – bot, war absolut identisch mit der zweiten Halbzeit des Vortages. Leider fand an diesem Tag keine der Spielerinnen auch nur im entferntesten zu ihrer Normalform! Jegliche spielerische Linie wurde aufgegeben, nur noch Hau-Ruck-Handball im Angriff und wieder eine schlechte Abwehrleistung brachte den TuS Fürstenfeldbruck verdient auf die Siegerstraße. Zu schwerfällig schalteten die TSV-Mädchen von Abwehr auf Angriff um, trugen sehr langsam den Ball nach vorne, um sich dann immer wieder in der Brucker-Abwehr festzurennen. Ganze zwei Tore in 25 Minuten sprechen eine deutliche Sprache.

Südbayerischer Meister, wirklich verdient, wurden die Mädels des TuS Fürstenfeldbuck, der hoffentlich eine gute Figur in den bevorstehenden schweren Spielen gegen den Nordbayerischen Meister Rothenburg abgegeben wird. Die gesamte TSV-Mannschaft drückt ihnen die Daumen. Aber trotz der beiden Niederlagen darf man nicht vergessen, dass die Schleißheimer Mädchen immerhin Südbayerischer Vizemeister der weiblichen C-Jugend, sprich mindestens das viertbeste Team in ganz Bayern, ist.

Ein Erfolg, der über die Leistung des vergangenen Wochenendes doch nicht vergessen werden darf. Sehr gefreut hat sich die Mannschaft über die Ehrung des Bezirkes „Altbayern“, vertreten durch Frau Ingrid Schubauer, vor Spielbeginn. Fazit der Trainerin Inge Schobert: Die gezeigten Schwächen gilt es nun rasch abzustellen, dies und einiges mehr haben sich die Mädels fest vorgenommen.

Artikel vom 04.04.2001
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