Ausstellung »Karten, Bilder und Protokolle zur Stadtgeschichte« eröffnet heute

Unterschleißheim · Die Geschichte erforschen

Historisches Kartenmaterial von Unterschleißheim präsentiert die Ausstellung im Bürgerhaus, so wie hier Daniela Benker (künstlerische Werkleitung Forum Unterschleißheim) und Wolfgang Christoph (Leiter Heimatmuseum).	Foto: cr

Historisches Kartenmaterial von Unterschleißheim präsentiert die Ausstellung im Bürgerhaus, so wie hier Daniela Benker (künstlerische Werkleitung Forum Unterschleißheim) und Wolfgang Christoph (Leiter Heimatmuseum). Foto: cr

Unterschleißheim · Anlässlich des Jubiläumsjahres »1225 Jahre Unterschleißheim« eröffnet Bürgermeister Rolf Zeitler am heutigen Mittwoch, 25. August, um 19 Uhr die Ausstellung des Heimatmuseums im Foyer des Bürgerhauses. Erst im Mai hatte der Leiter des Heimatmuseums, Wolfgang Christoph, Urkundenbelege ausgestellt.

»Karten, Bilder und Protokolle zur Stadtgeschichte« ist nun die zweite Ausstellung im Festjahr 2010 in Zusammenarbeit mit dem Forum Unterschleißheim. »Das Material ist so umfangreich, dass wir einfach zwei Ausstellungen anbieten können«, so Christoph. Die Ausstellung beginnt mit einem Ausschnitt aus den »Bairischen Landtafeln«, erstmals erschienen im Jahr 1568, von Philipp Apian. Hier lässt sich deutlich Großenschleißheim erkennen. Apian gilt als der bedeutendste Landeskartograf der frühen Neuzeit.

Die Ausstellung zeigt zudem Radierungen von Sion Wenban und weitere Bilder aus dem 19. Jahrhundert von Unterschleißheim und Umgebung. Aber auch alte Bilder und Fotos geben den Besuchern etwas über das Werden einer Kommune preis. Und so runden Protokolle des ersten Gemeindeausschusses im Jahr 1868 den Überblick auf die Geschichte der heutigen Stadt ab. Die Flursammlung, die Manfred Fischer, ein enger Kollege von Christoph und Vorstand der Musikgesellschaft, in zehnjähriger Arbeit zusammengestellt hat, wird dabei ebenfalls vorgestellt. Anhand der ausgestellten Flurnamenskarten haben die Besucher die Möglichkeit, den jetzigen Standort ihrer Wohnung zu ergründen. Außerdem stellen die Flurnamen von Unterschleißheim auch Besitzverhältnisse dar. Die Klosterwiese gehörte beispielsweise dem Kloster in Mittenheim, die Gemeindewiese war im Besitz der Gemeinde, das heißt der Allgemeinheit. Der Pfarracker gehörte der Pfarrei, also der Kirche. Namen, die auf den Besitz der einzelnen Höfe hinweisen, sind zum Beispiel der »Hintermayracker«, der »Schaitenhoferacker« und der »Kurzenacker«.

In diese Gruppe gehört auch der Name »Valentinsfeld«, der auf einen Besitz rund um das St.-Valentins-Kirchlein hinweist, das im 19. Jahrhundert abgetragen wurde. Zudem gibt es Namen, die auf die bäuerliche Tätigkeit aufmerksam machen. So war der »Krautgarten« ein Feldstück im Gemeindebesitz, das jedem Benutzungsberechtigtem für den Anbau von Gemüse zur Verfügung stand. Genauso gab es einen gemeindlichen »Grasgarten«, der als Weideland für Rinder diente, und einen »Felbergarten, der Weideland für Fohlen und Pferde war. Auf die Rodungstätigkeit insbesondere im Zusammenhang mit der Torfgewinnung deuten die Flurnamen »Brennwiese«, »Brandwiese«, Reuthwiese«. Auf unbebaute Flächen weisen die Namen »Hollingerwegödung« und »Steinwegödung« hin. Erstere befand sich auf dem Weg nach Holling, heute Hollern und letztere am Steinweg. Ob der Flurname »Steinweg« auf die Existenz der Römer hinweist, konnte bisher noch nicht rausgefunden werden.

Mehr Heimatgeschichte können Interessierte in der Ausstellungen erforschen, die bis Dienstag, 14. September, im Bürgerhaus besichtigt werden kann. Weitere Führungen finden am Dienstag, 31. August, sowie am Dienstag, 7. September, jeweils um 19 Uhr statt.

Silke Leuendorf

Artikel vom 24.08.2010
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