Handwerklich begabte Hauptschüler gestalten Bänke

Unterschleißheim · Von Schülern für Schüler

Endlich genügend Platz zum sitzen und treffen: Die formschöne und künstlerisch gestaltete Sitzbank im Schulhof der Hauptschule.   Foto: USH

Endlich genügend Platz zum sitzen und treffen: Die formschöne und künstlerisch gestaltete Sitzbank im Schulhof der Hauptschule. Foto: USH

Unterschleißheim · Das Sommerfest in der Hauptschule Unterschleißheim war zum einen ein Fest für alle, die an der Hauptschule lehren und lernen, zum anderen wurden bei dieser Gelegenheit zwei Großprojekte eingeweiht, die während des gesamten letzten Schuljahres entstanden.

Der Auslöser für das Projekt »Aus Schrank wird Bank« waren fehlende Sitzgelegenheiten in den Gängen des ersten Stocks. Die Idee, die Metallkonstruktion und die Schiebetüren der nicht mehr benutzten Garderobenschränke dafür zu verwenden, fand großen Zuspruch. Fördergelder der Hauptschulinitiative ermöglichten es, einen Helfer mit seiner mobilen Schweißstation an die Hauptschule zu holen. Die Werkgruppen der neunten Praxisklasse und der zehnten Klasse machten sich mit viel Elan an die Arbeit. Gegen Weihnachten war der technische Teil der Arbeit geschafft.

Die Kunst-AG und der Kunstkurs der M9 verschönerten die Wände mit Illusionsmalerei. Unter anderem ist eine acht Meter lange Wand mit dem Ausblick auf die Alpenlandschaft und dem Chiemsee entstanden. Ein weiteres Vorhaben stand unter dem Motto »Treffpunkt-Blickpunkt«, mit dem für die Ganztagesschüler im Schulhof Sitzgelegenheiten geschaffen werden sollten. So entstand die Idee, eine fest gemauerte und mit bunten Mosaiken verzierte Bank herzustellen. Die Stadt Unterschleißheim hob das Fundament aus, danach baute die Praxisklasse mit Hilfe von Lehrlingen des Bauzentrums in Stockdorf die Bank.

Treffpunkt Blickpunkt

Es wurde gemessen, gehämmert, gehauen, Kies eingefüllt, Beton gemischt, Armierungen geflochten, Steine gesetzt, verfugt und verputzt. Der benötigte Kies und die Steine wurden der Hauptschule kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Kunstgruppen von der fünften bis zur achten Klasse bereiteten die Mosaike vor, ein örtlicher Fliesenleger brachte dann mit den Schülern der Praxisklasse die Mosaike auf. Kurz vor dem Sommerfest wurde noch verfugt und poliert.

Kaum war der Bauzaun weg, nahmen die Schülerinnen und Schüler freudig die Bank in Besitz. So entstand nicht nur die notwendige Sitzgelegenheit, sondern das Projekt diente vielen Schülern auch zur Berufsorientierung. Alles in allem wurde dabei offensichtlich, dass unter den Hauptschülern große handwerkliche Talente schlummern.

Artikel vom 18.08.2010
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