Förderverein für das Hallenbad in Kirchseeon gegründet

Kirchseeon · Die Rettung naht

Frank Sautner, Udo Wessiepe, Manuela Obert und Bernhard Hoiß (v. li.) bilden den Vorstand des »Förderverein Schwimmbad Kirchseeon e.V.«.	Foto: Privat

Frank Sautner, Udo Wessiepe, Manuela Obert und Bernhard Hoiß (v. li.) bilden den Vorstand des »Förderverein Schwimmbad Kirchseeon e.V.«. Foto: Privat

Kirchseeon · Am 19. Juli wurde der »Förderverein Schwimmbad Kirchseeon e.V.« gegründet mit dem Ziel, das von der Schließung bedrohte Hallenbad zu erhalten. Durch Mitgliedsbeiträge und verschiedene Aktionen sollen Gelder gesammelt werden, die in die Finanzierung des Bades fließen sollen. Der Betrieb kostet die Gemeinde jährlich 180.000 Euro.

Im Rahmen der Haushaltsdebatte im April diesen Jahres (der Südost-Kurier berichtete in seiner Ausgabe vom 14. April) hatte der Gemeinderat beschlossen, Eintrittsgelder sowie Nutzungsgebühren zu erhöhen bzw. für Vereine einzuführen und die Grundsteuer auf 390 Punkte zu erhöhen, um das Bad trotz 1,5 Millionen Defizit im Haushalt weiter betreiben zu können. Im nächsten Jahr soll über das Schicksal des Bades dann neu diskutiert werden.

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»Wir könnten beispielsweise die Schulen und Vereine bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung von Schwimmsportausbildungen und -veranstaltungen ehrenamtlich unterstützen oder auch die Reinigungsarbeiten übernehmen, für die die Gemeinde derzeit Personal einsetzen muss«, erklärt die Vorsitzende des Fördervereins, Manuela Obert. Außerdem will der Verein dafür sorgen, dass das Hallenbad für alle Altersgruppen attraktiver gestaltet wird. »Wir würden gerne abends abgetrennte Bahnen für Schwimmer einrichten, die gibt es bisher noch nicht«, so Obert. Und ab Herbst könnte es eine »Disco« für Jugendliche bis 14 Jahre geben nach dem Vorbild Ingolstadt, bei der Lichteffekte, Musik und besondere Wasser-Gaudi für Spaß der anderen Art im Schwimmbad sorgen.

Kirchseeons Bürgermeister Udo Ockl ist erfreut über das Engagement: »Alles, was uns weiter hilft, ist gut. Wir wollen das Hallenbad ja auch nicht schließen, aber wenn ich in Krisenzeiten die Wahl habe zwischen Kindergarten und Schwimmbad, dann ist klar, wofür ich mich entscheide.« Trotz Erhöhung des Eintritts für Erwachsene auf das Doppelte und für Senioren auf das Dreifache seien die Besucherzahlen bis zur Sommerpause stabil geblieben, so Ockl. »Allerdings hat es vor der Erhöhung noch Hamsterkäufe gegeben, so dass uns die Marken ausgingen. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt«. Generell sieht Ockl jedoch positiv in die Zukunft: »Die Lage ist nicht ganz so schlimm wie ursprünglich befürchtet und nächstes Jahr werden wir 700.000 Euro weniger Kreisumlage zahlen müssen, was die Haushaltslage etwas entspannt«.

Mit dem Förderverein Schwimmbad habe es bisher noch keine Gespräche gegeben, auf die hofft Ockl jedoch bald. Es gebe viel zu bereden. Die Idee, Aufgaben des Personals ehrenamtlich durchzuführen sei zwar gut, aber in der Praxis nicht so einfach umzusetzen. Man werde sich gemeinsam mit dem Betriebsleiter zusammensetzen, um realisierbare Maßnahmen zu besprechen. Neben den 24 Gründungsmitgliedern konnte der Verein bisher weitere 15 neue Mitglieder gewinnen. Dem Vorstand gehören neben Manuela Obert als Vorsitzende Udo Wessiepe als ihr Stellvertreter an sowie Frank Sautner (Schriftführer) und Bernhard Hoiß (Schatzmeister).

Um noch mehr Bürger für sich zu gewinnen wird sich der Förderverein am 18. September im Rahmen des Familientages, der von 11 bis 16 Uhr im Pausenhof der Grundschule Kirchseeon stattfindet, mit einem Stand präsentieren.

Sybille Föll

Artikel vom 17.08.2010
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