Kinder und junge Erwachsene aus Oberschleißheim gestalten aktiv ihre Heimat

Oberschleißheim · Mit vereinten Kräften

Engagiert halfen Kinder und Jugendliche den Bolzplatz am Hallenbad in Oberschleißheim auf Vordermann zu bringen. 	Foto: sl

Engagiert halfen Kinder und Jugendliche den Bolzplatz am Hallenbad in Oberschleißheim auf Vordermann zu bringen. Foto: sl

Oberschleißheim · An nur drei Bautagen ist auf dem Bolzplatz am Hallenbad in Oberschleißheim ein »Streetballplatz« entstanden. Verantwortlich sind dafür 40 Kinder und junge Erwachsene im Alter zwischen acht und 23 Jahren, die selbst Hand angelegt haben.

»Wir sind absolut überwältigt von der regen Beteiligung«, so der einstimmige Tenor der Gemeinderätin Ingrid Lindbüchl und des Streetworkers Max Biebl. Beide sind Paten des Bauprojektes, das aus dem Kinderforum Ende vergangenen Jahres hervorging. Hier waren die Kinder aufgerufen, Verbesserungsvorschläge für Oberschleißheim in Form eines Antrags an den Gemeinderat zu äußern. Die künftige und dauerhafte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Ortsgestaltung und auch an der Ortspolitik hält Lindbüchl für einen großen Schritt: »Eigenbeteiligung und Erfolge geben Kraft und motivieren zur weiteren Mitgestaltung. Dabei entsteht nicht nur Mut, sondern auch Kreativität«.

Unter fachkundiger Anleitung von Sozialpädagogen und Spielplatzgestalter Robert Schmidt-Ruiu, konnten die motivierten Helfer bei ihrem ersten Bauprojekt Erfahrungen sammeln. So wurde der bereits ausgehobene Untergrund mit Kies aufgefüllt und verdichtet, eine Schicht Feinkies mit Schaufeln und Rechen als Auflagefläche für die Pflasterplatten gerade gerichtet. Mit Rüttelplatten wurde das Pflaster in die Endposition gebracht und Sand mit großen Besen in die Fugen gekehrt. Eine besondere Herausforderung sei das eigenständige Betonieren gewesen, so die jungen Bauhelfer. Denn das Mischungsverhältnis für Beton – 16 Schaufeln Kies, vier Schaufeln Zement und ein halber Eimer Wasser – wäre von der Betonmischmaschine unterschiedlich aufgenommen worden: »Mal spuckte sie den Beton zu hart, mal zu weich aus«.

Trotzdem konnten die Spielfeldränder erfolgreich mit einem Betonkeil befestigt werden und damit sei das Soll für den zweiten Bautag erreicht gewesen: Das Spielfeld war fertig. Aber damit war die Arbeit noch lange nicht getan, denn es sollte noch ein Zuschauerhügel entstehen. Mit einem Radlader wurden schließlich am dritten Bautag riesige Baumstämme transportiert, die nun als Sitzgelegenheit dienen. Aber grün soll es rings herum noch werden. So säten die Kids Rasen und Wildblumen an und pflanzten Bäume. Auf dem Spielfeld wurde noch ein zweiter gebrauchter Basketballkorb installiert, beide Korbständer wurden unter Hochdruck gereinigt, die Korbnetze gewaschen und wieder aufgehängt.

Unterstützung bekamen die Jugendlichen zudem von Gemeinderat Peter Lemmen, der sich unter anderem am Betonmischen beteiligte. Auch der Bauhof Oberschleißheim beteiligte sich mit Arbeitskraft sowie mit dem Bereitstellen von Baumaschinen. Kaum war der »Streetballplatz« fertig, haben die Jugendlichen schon weitere Ideen und Vorstellungen, wie sie ihre Gemeinde verschönern könnten. Unter anderem hätten sie Interesse an einer »Dirt-Line«. Dabei handelt es sich um eine Sportanlage, auf der mit dem BMX-Rad oder dem Mountainbike über Erdhügel gefahren wird. Dafür müssen sie allerdings erst einen schriftlichen Antrag an den Gemeinderat stellen.

Silke Leuendorf

Artikel vom 17.08.2010
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