Bezirksausschuss fordert: Genehmigung für Feuerwerk prüfen

Riem · Pyro Games zu laut?

Große Abschussrampen sollen für das Feuerwerk-Spektakel sorgen, das  Bogenhausener Stadtteilparlament sorgt sich um den Lärm.	Fotos: VA/Saul

Große Abschussrampen sollen für das Feuerwerk-Spektakel sorgen, das Bogenhausener Stadtteilparlament sorgt sich um den Lärm. Fotos: VA/Saul

Riem · Duisburg und die Katastrophe bei der Love Parade – förmlich zu spüren war bei der Tagung des Bezirksausschusses (BA) die Beklemmung angesichts der Menschenmassen und panikartiger Flucht der jungen Leute vor einem Gewitter beim Pink-Konzert Anfang Juni in Riem. Doch keiner der Lokalpolitiker – eingepfercht samt einem Dutzend Bürger in einem engen und schummrigen Saal in einer so genannten Sportgaststätte in Bogenhausen – sprach den Städtenamen bei der Sitzung aus.

Und das war gut so: Emotionen blieben außen vor, Sachlichkeit dominierte. München wird nun in die Pflicht genommen, die Genehmigung für das Feuerwerk im Rahmen der »Pyro Games« am 4. September muss überprüft werden. Hintergrund sind Vorkommnisse, Versäumnisse und Schlussfolgerungen beim Pink- und zuvor beim Green-Day-Konzert. Laut Veranstaltungs- und Versammlungsbüro (VVB) im Kreisverwaltungsreferat (KVR) sind »bei Pink laut Lärmgutachten maßgebliche Überschreitungen« festgestellt worden. Dies und nicht berücksichtigte Faktoren wie das Alten- und Pflegeheim an der Graf-Lehndorff-Straße 24 sowie der Tierschutz führten auf Initiative von Adalbert Knott und Franz Reznik zu einem CSU-Antrag, den das Bogenhausener Kommunalparlament einhellig verabschiedete. Das KVR wird gebeten, »die Pyro Games neu zu überprüfen, da Einwendungen des Tierschutzvereins vorhanden und angrenzender Sozialeinrichtungen zu erwarten sind. Deren Belange werden durch die Veranstaltung erheblich berührt.«

Matthias Voß, Geschäftsführer des Tierheims, hat den BA schriftlich um Unterstützung gebeten. Zur Begründung des Antrags Fraktionssprecher Robert Brannekämper: »Da das Tierheim nur bis 20 Uhr personell besetzt ist, sind die Tiere dort ohne Betreuung in ihren Zwingern und Käfigen untergebracht und reagieren damit sehr sensibel auf optische und akustische Störungen durch das Feuerwerk. Die somit während der Pyro Games notwendige Betreuung der Tiere bedeutet einen erheblichen Personalaufwand und Personalkosten. Diese Tatsache sollte bei der Erstellung des Auflagenbescheids Berücksichtigung finden.« Und weiter: »Ferner ist das benachbarte Alten- und Pflegeheim mit rund 150 Bewohnern um Stellungnahme zu bitten«. Auf den Einwand von Angela Brändle (SPD) reagierten Reznik und die meisten Kollegen entsetzt: »Man sollte auch bedenken, dass Konzerte in Riem Events für die örtlichen Jugendlichen sind.«

Pyro Games-Veranstalter Lux Events aus Magdeburg gibt sich zuversichtlich: »Sämtliche notwendige Anträge sind schon vor langem bei der Stadt München gestellt worden, alle Genehmigungen liegen vor«, erklärt Sprecherin Jenny Krüger auf Anfrage, »das Event wird planmäßig durchgeführt«.

ikb

Artikel vom 10.08.2010
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