Weltlinkshändertag im Olympiapark

Olympiapark · Großer Rekordversuch

Eines der bereits eingesendeten Linkshänderbilder. Foto: VA

Eines der bereits eingesendeten Linkshänderbilder. Foto: VA

Olympiapark · Was haben Deutschlands neue First Lady Bettina Wulff, Meisterkicker Arjen Robben und Teenie-Star Justin Bieber gemeinsam? Sie sind Linkshänder. Am Freitag, 13. August, dem 35. Weltlinkshändertag, soll in München das größte Linkshänder-Bild der Welt entstehen.

Im Olympiapark wird nicht nur das an dem momentanen Bauzaun auf 300 Meter Länge und zwei Meter Höhe zu sehen sein, auch sonst dreht sich für Jung und Alt alles rund um das Thema Linkshändigkeit, von 10 bis 18 Uhr.

Das Bild wird aus möglichst vielen Bildern entstehen, die Linkshänder bereits gemalt haben und vor Ort noch anfertigen können.

Einfach die linke Hand auf DIN A 4 abmalen und dann gestalten, ob ausmalen, als Collage, alles ist erlaubt. Auf der Rückseite sollen Vorname, Geschlecht, Alter, Stadt, PLZ und Land stehen. Das Bild geht an Linkshänder e.V., Agnes Maria Forsthofer, Postfach 900726, 81507 München.

„Bis aus Costa Rica und Moskau haben wir Bilder bekommen“, erzählt Agnes Maria Forsthofer vom Veranstalter Linkshänder e.V. Das Werk sollte bis 13. August in der Post sein. Denn zum „größten Linkshänderbild der Welt“ werden nur Bilder zugelassen, die per Post geschickt werden. Jedes Bild erhält eine fortlaufende Nummer, die den Kindern bei Angabe einer E-Mail-Adresse gern zugeschickt wird.

Im Jahr 1976 rief Dean R. Campbell zum ersten Mal den Weltlinkshändertag am 13. August aus. Der Linkshänder e.V. nimmt diesen jedes Jahr zum Anlass, um auf immer noch bestehende Defizite zum Thema „Linkshändigkeit“ aufmerksam zu machen. Auf Seiten von Eltern, Erziehern und Lehrern gebe es immer noch viele Wissenslücken, meint Forsthofer. „Eine deutsche Erzieherin lernt in ihrer Ausbildung kaum etwas über Linkshändigkeit“, klagt die Vereinsgründerin, selbst Linkshänderin.

Als Linkshänder, was angeboren ist, umgeschult zu werden, „ist das Schlimmste“, findet Forsthofer, das könne auf die Psyche gehen und etwa zu Legasthenie führen. Fakt sei, „dass wir in einer rechtshändig-orientierten Welt leben und die Linkshänder hin und wieder auf Probleme stoßen, die ein Rechtshänder nicht nachvollziehen kann.“ Ein Linkshänderkind werde deshalb möglicherweise „von vornherein zum Schussel gemacht“, erzählt Forsthofer. Ein Linkshänder benötigt für sich z.B. eine Schere, Kartoffelschäler, Dosenöffner und auch einen anderen Spitzer, „sonst spitzt er den Bleistift zu Tode“.

Artikel vom 04.08.2010
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