Unstimmigkeiten bei »Kino am Olympiasee«

Olympiapark · Handlungsbedarf 2011?

Olympiapark · Zum Schutz der Anwohner im Olympischen Dorf durch »Kino am Olympiasee«, das vom 1. Juni bis 31. August auf der Liegewiese des Olympiabades stattfindet, ließen die Verantwortlichen die Leinwand um etwa 15 Grad in Richtung BMW-Welt drehen. Damit sei eine Lärmbelästigung der Bewohner des Olympischen Dorfes »definitiv« ausgeschlossen.

Das bekräftigten die Stadtwerke München als Inhaber der Liegewiese nun in einem Schreiben an den Bezirksausschuss 11 Milbertshofen-Am Hart.

Trotzdem sehen die Stadtwerke für die Kinovorführungen im kommenden Jahr Handlungsbedarf. So schlägt Bäderchefin Christine Kugler vor, dann den Standort der Leinwand und der Lautsprecher »so zu optimieren, dass künftig der Kinderspielbereich von den Aufbauten nicht mehr betroffen ist.«

Derzeit sei die Leinwand am Kletterhäuschen befestigt. Um eine Gefährdung der Badegäste tagsüber auszuschließen, habe man diesen Bereich sperren lassen. Sperren ließen die Stadtwerke außerdem einen anderen Teil dieses Spielbereiches – das hat aber nichts mit dem täglichen Open-Air-Kino auf der Liegewiese des Olympiabades zu tun.

Die Stützpfosten des Kletternetzes seien morsch und deshalb dessen Standfestigkeit nicht mehr gegeben, erläutert Bäderchefin Kugler. Deshalb habe man – vollkommen unabhängig von der Veranstaltung »Kino am Olympiasee« – das Kletternetz abgenommen und auch den Zutritt zu diesem Teil des Spielplatzes unterbunden. Andere Spielplatzbereiche wie etwa die beiden Schaukeln und ein anderes Kletternetz seien aber weiterhin zugänglich, erklärt auf Anfrage Richard Straßer, Veranstalter von »Kino am Olympiasee«.

Durch die abendlichen Kinovorführungen »werden im Olympiabad keine Kinder vom Spielen abgehalten«, stellt Straßer klar. Er ist Geschäftsführer der »Münchner Stadtmedien GmbH«, die das »Kino am Olympiasee« organisiert. Von den Sperrungen betroffen sind nach Straßers Ansicht ohnehin wenige Kinder. Denn als Hallenbad und reines Sportbad werde das Olympiabad im Sommer hauptsächlich von Sportstudenten, Vereinen und Freizeitsportlern besucht – und nicht von Familien mit Kindern. Die gingen im Sommer lieber in eines der städtischen Freibäder, so Straßer.

Die Liegewiese des Olympiabades werde deshalb auch kaum frequentiert und dessen Kinderspielbereiche brauche sowieso niemand. Die Stadtwerke wollen nach dem Ende der diesjährigen Kinovorführungen den gesamten Spielbereich auf der Liegewiese überarbeiten und in Teilen erneuern, teilte Bäderchefin Kugler dem Stadtteilgremium mit. Grund dafür sei eine sicherheitstechnische Überprüfung. Die Überplanung werde »zügig« nach der Veranstaltung »Kino am Olympiasee« (1. Juni bis 31. August) erfolgen.

Trotz dieser Ankündigungen sind die Stadtteilpolitiker mit dem derzeitigen Ablauf von »Kino am Olympiasee« unzufrieden. So würden die Liegestühle auf der Liegewiese vom Veranstalter tagsüber gar nicht weggeräumt, kritisierte die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD). CSU-Sprecher Erich Tomsche ergänzte, dass der Veranstalter ausdrücklich zugesagt habe, die Stühle jeden Tag zu entfernen. Nur unter dieser Voraussetzung habe das Stadtteilgremium den Kinovorführungen vorab zugestimmt.

Veranstalter Straßer widerspricht indes heftig dieser Kritik. »Es entspricht schlichtweg nicht den Tatsachen«, dass, er, Straßer, versprochen habe, die Liegestühle jeden Tag wegzuräumen. »Es ist technisch unmöglich, diese täglich abzubauen«. Denn die 500 Liegestühle müssten aus feuerpolizeilichen Gründen fest miteinander verbunden sein. Die wenigsten Münchner besuchten im Übrigen im Sommer ein Hallenbad.

Trotz »Kino am Olympiasee« sei auf dessen riesiger Liegewiese immer noch genügend Platz »für die wenigen Besucher des Außenbereiches«, betont der Veranstalter von »Kino am Olympiasee«. Wally Schmidt

Artikel vom 04.08.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...