Umbaumaßnahmen am Hans-Mielich-Platz beschlossen

Giesing/Harlaching · Mehr Lebensqualität

Künstlerin Brigitte Karasek mit dem Kunstwerk, das derzeit den Hans-Mielich-Platz verschönt, bald sollen umfassende Umbaumaßnahmen folgen. Foto: Privat

Giesing/Harlaching · Gut Ding will offensichtlich ganz viel Weile haben. Abzulesen ist dieser leicht abgeänderte Sinnspruch im Stadtteil Untergiesing-Harlaching ganz besonders mit Blick auf den Hans-Mielich-Platz. Um das bisher eher schmucklose und schlecht sortierte Areal in Untergiesing ranken sich seit rund drei Jahrzehnten emsige Planungs- und Umgestaltungsbestrebungen.

Jetzt endlich münden diese offensichtlich auch in den notwendigen, städteplanerischen Gestaltungserfolg. In seiner letzten Sitzung stimmte der örtliche Bezirksausschuss dem umfassenden Konzept der Stadt interfraktionell einmütig zu. Nach langer Wartezeit – vor allem für die Bürger vor Ort – soll die rund zwei Millionen Euro teure Sanierung im Februar des kommenden Jahres nun endlich beginnen. Bereits Ende 2011 könnte dann nach den Plänen der Stadt die große Eröffnungssause vor Ort stattfinden.

Das bislang so wirre Konstrukt aus einem Mix viel zu vieler Nutzungen auf engstem Raum soll ein klar gegliedertes Platzgebilde mit sehr viel Aufenthaltsqualität entstehen. Freizeitmöglichkeiten in Form von Spielflächen für die Kleinen, einem Fußgängerbereich samt zur Sackgasse umfunktionierten und deutlich verkehrsberuhigten Kühbachstraße bis hin zu Rückzugsarealen für Senioren reicht die Planung. Auch die Grünplanung vor Ort wird intensiviert. Zwar muss gut ein Dutzend an Bäumen den Umstrukturierungen nach aktuellen Planungen weichen – doch sollen 38 neue Bäume im Zuge der Maßnahme gepflanzt werden. Ein Problem am Planungshorizont könnte künftig noch das Parken sein.

Zwar sollen vor Ort rund 65 Parkplätze – viele davon in Schrägparkbuchten – eingerichtet werden. Doch Sorgen macht sich offenbar der Betreiber eines Weingeschäfts im Herzen des Hans-Mielich-Platzes inmitten einer dort situierten Laden- und Lokalmeile. Der Eigentümer des seit rund sechs Jahrzehnten in Familienbesitz befindlichen Betriebs weilte zuletzt auch im BA – und fürchtet um die Zukunft seines Ladengeschäftes, wenn seine Kunden künftig aufgrund der örtlichen Umstrukturierung ihre Weinkisten nicht mehr bis an den Laden heranfahren könnten. Da leide die Attraktivität seines Ladens gehörig, führte der Geschäftsmann im Stadtteilgremium aus. Ganz so dramatisch sahen dies die Stadtviertelpolitiker nicht. Tenor: Sowohl der Liefer-, als auch der Anlieger- und vor allem der Rettungsverkehr werde auch am runderneuerten Hans-Mielich-Platz weiter aufrecht erhalten. »Der Umbau des Platzes freilich ist in jedem Fall überfällig«, argumentierte SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik. Bislang sorgte die Initiative »Mehr Platz zum Leben« für eine optische Bereicherung des Platzes, sie wird auch nach der Umgestaltung mit ihrem Engagement fortfahren. H. Hettich

Artikel vom 03.08.2010
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