Pflegekonzept für die Grünanlagen neben dem Rangierbahnhof

Moosach · Ordnung im Schutzgebiet

In den kommenden Jahren will das Baureferat sukzessive das Rangierbahnhofgelände in Ordnung bringen. 	Fotos: ws

In den kommenden Jahren will das Baureferat sukzessive das Rangierbahnhofgelände in Ordnung bringen. Fotos: ws

Moosach · Wer in den Grünanlagen neben dem Rangierbahnhof München-Nord spazieren geht, joggt oder radelt, kommt sich fast vor wie in einem kleinen Wald. Am Wegesrand wachsen wilde Blumen, Sträucher und Bäume. Weit und breit ist von der mächtigen Gleisanlage nichts mehr zu sehen.

Wären nicht die vorbeirauschenden Autos, Motorräder und Lastwagen von der parallel verlaufenden Max-Born-, Dachauer und Ludwigsfelder Straße zu hören, käme man sich fast vor wie in einem kleinen Naturparadies.

Nach dem Bau des Rangierbahnhofs von 1989 bis 1991 überließ die Bahn die angrenzenden Flächen ihrer natürlichen Entwicklung und ließ der Stadt zufolge nur die für die Verkehrssicherheit der Wege notwendigen Arbeiten ausführen. Nach langwierigen Verhandlungen übertrug die Deutsche Bahn AG im vergangenen Jahr dem Baureferat der Stadt München Pflege und Unterhalt des 77 Hektar großen Gebietes. Dazu wurde am 1. August 2009 eine Dienstbarkeit ins Grundbuch eingetragen, die Flächen selbst gehören weiterhin der Bahn. Als Unterhaltsablöse habe man mehr als eine Million Euro von der Bahn bekommen, erklärte Jürgen Marek vom Baureferat auf Anfrage. Damit »wird das Gelände in den kommenden Jahren sukzessive in Ordnung gebracht.« Wege und Böschungen müssten zum Teil erneuert, Bänke instand gesetzt sowie Büsche und Sträucher zurückgeschnitten werden.

Ziel sei es, wieder mehr Licht und Sonne in die Grünanlagen zu bringen und wertvolle Magerrasenflächen vor der Verbuschung und Verdrängung zu schützen. Es handele sich um »kleinteilige Maßnahmen«, große Fällaktionen bräuchten die Spaziergänger nicht zu befürchten. Dem Gartenbauamt im Baureferat zufolge wurde von der Bahn AG in den vergangenen Jahren »keinerlei Pflege durchgeführt«. Deshalb habe sich ein »gewisser Pflegerückstand ergeben, der natürlich nicht in kurzer Zeit aufgeholt werden kann.« Große Teile des Rangierbahnhofgeländes seien inzwischen Schutzgebiete, es gelte als »bedeutender zusammenhängender innerstädtischer Freiraum«. Neben vegetationskundlichen und floristisch bedeutsamen Bereichen seien dort auch »relevante Tiergruppen« wie der Tagfalter, Heuschrecken und Wildbienen anzutreffen.

Das Pflegekonzept nimmt darauf Rücksicht und ist mittlerweile erstellt. Der Moosacher Bezirksausschuss ließ sich dessen Einzelheiten bei einem Ortstermin erläutern. Gremiumsvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) begrüßte bei der Sitzung des Bürgergremiums das Pflegekonzept ausdrücklich, denn »es ist alles wahnsinnig zugewachsen.«

So wolle die Stadtverwaltung zum Beispiel Sichtachsen in die Berge freilegen. Das gesamte Gelände solle im Übrigen behutsam gepflegt werden – »und ist beim städtischen Gartenbau in guten Händen«, lobte die Stadtteilpolitikerin vorab. Wally Schmidt

Artikel vom 03.08.2010
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