Olympiasiegerin besucht Sommercamp für herzkranke und übergewichtige Kids

Olympiapark · Mit viel Spaß am Sport

Viktoria Rebensburg motivierte die Kinder im Sommercamp »kidsTUMove« und half ihnen beim Slacklinen. 	Foto: sl

Viktoria Rebensburg motivierte die Kinder im Sommercamp »kidsTUMove« und half ihnen beim Slacklinen. Foto: sl

Olympiapark · Prominenter Besuch im Sommercamp »kidsTUMove« in der Connollystraße 32: Die Olympiasiegerin im Riesenslalom, Viktoria Rebensburg, informierte sich am vergangenen Montag über das einwöchige Ferienprogramm, bei dem 20 Kinder mit Herzerkrankungen oder ein paar Pfunden zu viel verschiedene Sportarten kennenlernen.

Dabei sollen die Kinder zwischen acht und 14 Jahren Freude an Bewegung und Spaß an gesunder Ernährung entwickeln. Die 20-jährige Spitzensportlerin gesellte sich dabei zu den Kindern und machte einige Übungen selbst mit. Die Kids werden begleitet von Ärzten und Sportwissenschaftlern der TU München, die das »kidsTUMove«-Sommercamp organisieren. Unterstützt wird es von der AOK sowie vom Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.

»kidsTUMove« ist ein Studienprojekt, das der Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsförderung der Technischen Universität München unter der Leitung von Professor Dr. med. Renate Oberhoffer im Sommer 2008 gestartet hat. Im »kidsTUMove«-Sommercamp wohnen die Kinder in Zelten und lernen Trendsportarten wie Klettern, HipHop-Tanzen, Golf und Bewegungsspiele wie Slacklinen (eine Art Seiltanz auf einem niedrig gespannten Gummiband) kennen.

Auch Übungen zur Körperwahrnehmung und Entspannung werden angeboten. »Früher hab ich schon häufiger Computer gespielt. Aber hier ist es sehr lustig. Der Sport macht Spaß und alle sind sehr nett. Ich will zu Hause auf jeden Fall weiter so viel Sport wie möglich machen« schwärmt der zehnjährige Jacob aus Neuperlach.

Darüber hinaus bereiten die Kinder in einer Lehrküche gemeinsam Mahlzeiten zu und lernen, lecker und gesund zu kochen«, erklärt die Professorin. Die Kinder absolvieren zunächst verschiedene Belastungstests und medizinische Untersuchungen. Damit sich insbesondere Kinder mit Herzerkrankungen beim Sport nicht überanstrengen, wird ihre Herzfrequenz laufend überwacht. Des Weiteren können sich Eltern und Kinder in gemeinsamen Schulungen über Wege zu einem gesunden Lebensstil mit genügend Bewegung und ausgewogener Ernährung informieren.

Die Woche im Camp soll den Kindern und Jugendlichen Anregungen zu mehr sportlicher Betätigung geben. Bereits in vorbereitenden Studien hatten die beteiligten Mediziner und Sportwissenschaftler der TUM an übergewichtigen jungen Teilnehmern einer stationären Therapie zeigen können: Regelmäßige körperliche Aktivität führt zusammen mit einer optimierten Ernährung schon nach sechs Wochen zu einem verbesserten Stoffwechsel, zur Reduktion von Körperfett und zur Senkung des Blutdrucks. Übergewichtige und adipöse Kinder würden demnach ein bis zu zehnfach höheres Risiko tragen, im Erwachsenenalter unter chronischem Bluthochdruck zu leiden. Und es würden sich zudem die Hinweise mehren, dass damit die Gefahr von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Gefäßveränderungen gravierend wächst.

Ab September startet Oberhoffer daher eine auf zwei Jahre angelegte Studie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung, die den Einfluss eines regelmäßigen Schulunges- und Bewegungsprogramms für die ganze Familie zur Prävention solcher Erkrankungen untersucht. Infos unter Tel. 28 92 45 71. Silke Leuendorf

Artikel vom 03.08.2010
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