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Verbraucherzentrale warnt vor »Mogelpackung«
Neuperlach · Augen auf im Supermarkt
Klaus Bode, Anita Sauer, Heidrun Schubert und Dieter Jurksch schauten genauer aufs Etikett. Foto: aha
Neuperlach · Zu einem Informationstag für Senioren hatte Klaus Bode, der Vorsitzende des Münchner Seniorenbeirats, vergangene Woche in das Kulturhaus am Hanns-Seidel-Platz eingeladen. Gut 100 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich an 25 Ständen verschiedener Institutionen über Angebote für Senioren zu informieren. Die Resonanz war so gut, dass schon im Herbst die nächsten Senioren-Informationstage in Poing und Bogenhausen stattfinden sollen, sagte Bode.
Zum Abschluss dieses Tages informierte Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale über »Tricks und Fallen beim Einkaufen im Supermarkt«. Ganze zwei Stunden gingen die Bürger mit Schubert auf einen virtuellen Einkaufsbummel. Die Expertin machte auf viele Änderungen aufmerksam, die Verbraucher systematisch zum Kauf verleiten. Das fängt bei den Einkaufswagen an, die in den letzten Jahren immer größer geworden sind, so dass der Normaleinkauf einer vierköpfigen Familie sie kaum füllt. »Gehen sie mit einer Einkaufsliste in den Supermarkt und kaufen sie nur, was darauf steht«, riet Schubert. Zum Kauf würden die Verbraucher auch durch künstlich erzeugte Sinneswahrnehmungen verleitet. »Im Backshop wird kaum mehr frisch gebacken, der Backduft kommt aus der Düse, und grünes Licht sowie Sprühnebel lassen Obst und Gemüse frisch aussehen«. Doch man sollte auf die Herkunft achten, denn »Äpfel aus Neuseeland müssen nicht sein, da gibt es heimische Produkte, die frischer sind!«. Auch an der Milch- und Käsetheke agiert die List der Hersteller. Nur wo Camembert drauf steht, ist auch wirklich Camembert drin, egal wie bekannt die Marke ist. Die Fragen des Publikums, ob Butter der Margarine vorzuziehen sei, beantwortete Schubert mit: »Butter ist ein unverfälschtes Naturprodukt«. Bei Margarine solle man zu reiner Pflanzenmargarine oder zu Bioprodukten greifen.
Kleingedrucktes lesen
Immer wieder appellierte Schubert, auf die Herkunftsangabe, den Kilopreis und die Zutatenliste der Produkte zu schauen, »egal wie klein das gedruckt ist«. Sie machen Vergleiche möglich und ob hinter preisgünstigen No-Name Produkten ein Markenprodukt steckt, was oft der Fall ist. Oder man sieht, dass vermeintlich gesunder Fruchtjoghurt mit 0,1 Prozent Fett sehr viel Zucker (als Geschmacksträger) enthält, wodurch kaum Kalorien eingespart werden. »Naturjoghurt mit selbst zugefügten frischen Früchten ist auf jeden Fall besser«, sagte die Diätassistentin, die immer wieder für Frischkost und »selber machen« plädierte. 2003 hatte Schubert ein Einkaufstraining entwickelt, das 2004 als bundesweite Schulung verbreitet wurde und seit 2007 der erfolgreichste Vortrag der Verbraucherberatung ist. Mehr Infos unter: www.verbraucherzentrale-bayern.de.
aha
Artikel vom 28.07.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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