Neuer Treff in der Heinrich-Böll-Straße 69

Messestadt Riem · Auf gute Nachbarschaft!

Angelika Simeth (li.) und Elisabeth Hollerbach, geschäftsführender Vorstand der Wohnbaugenossenschaft Wagnis bei der Podiumsdiskussion.	Foto: js

Angelika Simeth (li.) und Elisabeth Hollerbach, geschäftsführender Vorstand der Wohnbaugenossenschaft Wagnis bei der Podiumsdiskussion. Foto: js

Messestadt Riem · Seit der vergangenen Woche haben die Anwohner der Heinrich-Böll-Straße eine eigene Begegnungsstätte. Bereits bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch fand der neue Nachbarschaftstreff breiten Zulauf: Gekommen sind zu dem Fest rund 50 Gäste.

Bei einer Podiumsdiskussion vor Ort sprachen die Betreiber mit Vertretern der Wohnbaugenossenschaft Wagnis, des städtischen Bauunternehmens Gewofag sowie der Stadt. Insgesamt gibt es in der Messestadt Riem nun fünf dieser Einrichtungen.

Auf rund 90 Quadratmetern können die Bewohner im Umkreis der Heinrich-Böll-Straße künftig Geburtstage feiern, Nachbarn kennenlernen und Veranstaltungen oder Kurse besuchen. Yasmin Aydemir weiß jetzt schon: »Hier werde ich öfter herkommen.« Besonders wünscht sie sich, in den neuen Räumen andere Mütter zu treffen. »Auch eine Gruppe für Kleinkinder wäre schön«, sagte sie. Nicole Moser hat ebenfalls vor, die Einrichtung zusammen mit ihrem Sohn zu besuchen: »Ich wohne zwar am anderen Ende der Messestadt, aber ich will sehen, was hier geboten ist.« Gerade für die kleinen Bewohner könnte das eine ganze Menge werden. »Geplant sind unter anderem Mutter-Kind-Gruppen und Kinderkino«, kündigte Wolfgang Fänderl an, der den Treff leitet. Auch seine Mitarbeiterin Anna Schwarz will den Schwerpunkt bei der Jugendarbeit setzen. Ihr Plan: »In den Sommerferien werde ich eine Befragung starten.« Zunächst wolle sie erfahren, was sich die Buben und Mädchen in der Messestadt wünschen. Dann werde sie diese Projekte so weit wie möglich umsetzen. Denkbar sei etwa, die Kinder und Jugendlichen an Aktionen zur Stadtteilverschönerung zu beteiligen. Doch auch Senioren und Behinderte sollen in der Einrichtung eine Anlaufstelle finden. »Demnächst werde ich Kontakt zu den entsprechenden Selbsthilfegruppen aufnehmen«, sagte Fänderl. Auf dem Programm stehen außerdem Integrationskurse für Migranten.

»Nachbarschaftstreffs haben sich in München bewährt«, betonte Angelika Simeth, die als Sprecherin des Sozialreferats an der Podiumsdiskussion teilnahm. Sie gehe daher davon aus, dass der Stadtrat für diese Projekte weiterhin »ein offenes Ohr und eine offene Geldbörse« haben werde. Allein für die Einrichtungen in Riem stelle die Stadt derzeit rund 130.000 Euro im Jahr zur Verfügung. Ziel sei jedoch, das Projekt nach drei Jahren Laufzeit ehrenamtlich zu organisieren. »Nachbarschaftstreffs sind eine Hilfe zur Selbsthilfe«, erklärte Stephanie Hentschel, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Trudering-Riem. Sie hoffe, dass das Modell auch dann funktioniere, wenn die Anwohner die Organisation selbst übernehmen.

Bereits geschehen ist dies in den Treffs im Galeriahaus in der Lehrer-Wirth-Straße, der Oslostraße und der Helsinkistraße. Eine weitere, städtisch geführte Begegnungsstätte gibt es in der Willy-Brandt-Allee. Julia Stark

Artikel vom 27.07.2010
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