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Der Münchner Osten in den 70ern
1970er-Jahre · Turbulente Tage
Moderner Baustil der 70er: Das 18-stöckige Pharao-Haus am Fritz-Meyer-Weg in Oberföhring. Der Name kommt von dem pyramidenähnlichen Look. Foto: ikb
Bogenhausen/Riem/ Landkreis · Auf dem Flughafen Riem kommt es im Februar 1970 zu einem Terrorakt gegen eine israelische El-Al-Maschine. Ein Toter und mehrere Verletzte sind zu beklagen. Drei Arabische Guerillas hatten den Transitraum des Flughafens mit Pistolen und Handgranaten bewaffnet überfallen.
Offenbar wollte die »Aktionsgemeinschaft zur Befreiung Palästinas« das israelische Flugzeug entführen. Ein erfreulicheres Ereignis erlebt der Flughafen, als im Juli zum ersten Mal eine Boeing 747 in Riem landet und damit ein neues Zeitalter für Flugreisende einläutet. Im August 1971 überfallen zwei Bankräuber die Filiale der Deutschen Bank an der Prinzregentenstraße und nehmen Geiseln. Sie fordern zwei Millionen D-Mark. Es ist das erste Verbrechen dieser Art in der Bundesrepublik, das mit Live-Bildern im Fernsehen übertragen wird. Einer der Räuber und eine Geisel werden bei dem Polizeieinsatz getötet. Der zweite Täter muss eine lebenslange Haft verbüßen. 1972 steht Riem ganz unter dem Zeichen der Olympischen Spiele. Als Veranstaltungsort für den Reitsport wird dem Stadtteil besondere Aufmerksamkeit zuteil. Die für die Spiele geschaffene Infrastruktur verhilft Riem in den kommenden Jahren außerdem zu einem ungeahnten Aufschwung. Im Juli 1974 stirbt der beliebte Schriftsteller, Drehbuchautor und Poet Erich Kästner an Speiseröhrenkrebs. Er wird auf dem Bogenhausener Prominentenfriedhof von St. Georg beigesetzt. In den 70er Jahren werden dort außerdem die Schauspieler Peter Vogel und Carl Wery sowie Emil Preetorius, einer der bedeutendsten Bühnenbildner des 20. Jahrhunderts, beerdigt. Den ganzen Landkreis wirbelte die Gebietsstrukturreform im Mai 1978 durcheinander. Im Zuge der Reform wurde etwa der Ort Dornach der Gemeinde Aschheim zugeschlagen.
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