Gebietsreform führt zum Zusammenschluss

1970er-Jahre · Aus »zwei« mach »eins«

Die beiden vor der Gebietsreform 1978 amtierenden Bürgermeister Johann Karl (Siegertsbrunn) und Wilhelm Reitmeier (Höhenkirchen). Quelle: Ortschronik

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Das wichtigste Ereignis der 70er-Jahre war für Höhenkirchen und Siegertsbrunn der Zusammenschluss durch die Gebietsreform 1978. Beide Gemeinden hatten unter ihren Bürgermeistern Johann Karl für Siegertsbrunn und Wilhelm Reitmeier für Höhenkirchen im Vorfeld die Bedingungen »ausgekartelt«. Nur schweren Herzens verzichtete Siegertsbrunn auf seine Eigenständigkeit, wodurch staatliche Fördermittel von rund 200.000 DM an die künftige Gesamtgemeinde fließen konnten.

Bis zur amtlichen Anerkennung des von Siegertsbrunn gewünschten Doppelnamens dauerte es aber noch sieben Jahre. Der erste Bürgermeister der Gesamtgemeinde, die rund 4.900 Einwohner zählte, war Wilhelm Reitmeier (CSU). Er amtierte von 1972 bis 1990. Noch unter seinem Vorgänger Georg Maier wurde zu Beginn des Jahrzehnts in Höhenkirchen die Schule an der Brunnthaler Straße erweitert und mit einer Schulturnhalle ausgestattet. Zudem wurde das Freizeit- und Sportzentrum errichtet und der Waldfriedhof angelegt. In Siegertsbrunn baute der Sägewerksbesitzer Dr. Hans Inselkammer 1971 unmittelbar an der Bahnlinie München-Aying das erste Pressholz-Palettenwerk der Welt. Die Produktion, die 1973 anlief, wurde 1986 aufgrund von Anwohnerbeschwerden wieder aufgegeben. Heute befindet sich dort nur noch die Betriebsorganisation und Verwaltung von Inka-Paletten. Auf der seit 1904 bestehenden Bahnlinie München-Aying setzte ab 1972, dem Jahr der Münchner Olympiade, der S-Bahn-Verkehr als attraktive Alternative zum Individualverkehr ein. Ende des Jahrzehnts begannen dann unter Bürgermeister Reitmeier die ersten Diskussionen über eine Ortsumgehung zur Entlastung der Rosenheimer Straße (St 2078) vom Durchgangsverkehr.

Die beiden Feuerwehren konnten jeweils ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Die FFW Siegertsbrunn wurde 1973 und die FFW Höhenkirchen 1975 hundert Jahre alt.

esm

Artikel vom 22.07.2010
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