Architekt erläuterte die Planungen zur Gestaltung Hanns-Seidel-Platz

Neuperlach · Siegerentwurf im Kulturhaus ausgestellt

Die Grafik stellt die Wegebeziehungen im Architekten-Siegerentwurf zum Hanns-Seidel-Platz dar. Grafik: Architekturbüro Spacial Solutions

Die Grafik stellt die Wegebeziehungen im Architekten-Siegerentwurf zum Hanns-Seidel-Platz dar. Grafik: Architekturbüro Spacial Solutions

Neuperlach · Der Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung des Hanns-Seidel-Platzes ist noch bis 24. Juli im Kulturhaus ausgestellt, einschließlich Modell und Ansichtsskizzen.

Wie geht es weiter mit dem Hanns-Seidel-Platz?

Professor Roland Dieterle erläuterte dem Bezirksausschuss (BA) und anwesenden Interessierten jetzt den Siegerentwurf seines Architekturbüros SPACIAL SOLUTIONS München, der in Zusammenarbeit mit Brandhoff & Voss Landschaftsarchitekten München entstanden ist.

Die Vorgabe, dass von dem Ort etwas ausstrahlen soll, man sich aber auch hineingezogen fühlen soll, sei eine Herausforderung gewesen, betonte Dieterle. Anhand einer Grafik erläuterte er, wie der Gebäudekomplex zwar das Areal nach außen abschließt, es aufgrund der verglasten Durchgänge zwischen den Winkelbauten aber zugleich wieder öffne. Das urbane Zentrum könne am erweiterten Durchgang in Richtung pep entstehen, am Platz vor den Stufen zur zentralen, großen grünen Fläche. Hier kämen die Leute aus dem U-Bahnhof an, hier könnten – teilweise überdacht – die Marktstände stehen oder auch Feste und Freiluft-Aufführungen stattfinden, sagte Dieterle.

Solch ein lebendiges Zentrum habe ihm bei seiner ersten Begegnung mit Neuperlach vor 25 Jahren schon gefehlt. Selbst zum »wesentlich lebendigeren Zentrum am Arabellapark«, wohin er bald zog, habe er sich ­überlegt, wir man Urbanität noch besser herstellen könne. »Das ist hier mit ein­geflossen«, sagte lächelnd der preisgekrönte Architekt.

So dient das Hochhaus oberhalb des Platzes als Blickfang. Seine Höhe ist auf 37 Meter konzipiert, aber noch nicht festgesetzt, betonte Dieterle. Ihm angeschlossen sei das Bürgerzentrum mit Bürgerhaus, Volkshochschule, Stadtbibliothek, Sozialbürgerhaus und Kindertagesstätte, so dass alles vom Platz aus bequem und barrierefrei erreichbar sei. Die gesamte Anlage biete 250 bis 300 Wohnungen und Büroflächen für etwa 1.500 Arbeitsplätze. Großflächige Läden hätte man in das Untergeschoss gelegt, um im Erdgeschoss Platz für kleinere Geschäfte zu haben. Der Friedensbrunnen laufe entlang der zentralen, großen Grünfläche, als kontrastierendes und verbindendes Element. Es seien natürlich noch zahlreiche Abstimmungen und eine genaue Planung erforderlich, betonte Dieterle. In sie müsse einfließen, was das Preisgericht noch nicht überzeugen konnte: Die Läden an der Fritz-Erler-Straße (im Erdgeschoss der dortigen Wohngebäude vorgesehen), die kleinteilige Konzeption der Fachmärkte sowie die innere Erschließung des Einzelhandels. Jetzt wird das Referat für Stadtplanung und Bauordnung dem Bauleitplanverfahren den Siegerentwurf zu Grunde legen und prüfen, ob ein beschleunigtes Verfahren ohne ausführliche Umweltprüfung angewendet werden kann. Dann könnte es los gehen. »Wenn alle Gremien zusammen wirken, haben wir tatsächlich auch eine Chance, dass sie bald ein Bürgerhaus haben«, sagte Dieterle.

Das Kulturhaus ist dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr sowie bei öffentlichen Veranstaltungen geöffnet. Wer den Architekten des Siegerentwurfs persönlich befragen möchte, hat dazu am Freitag, 23. Juli, zwischen 15 und 17 Uhr Gelegenheit. Prof. Dieterle wird im Rahmen eines Spaziergangs unter dem Titel »Aktuelle Planungen für den südlichen Stadtrand und die neue urbane Mitte am Hanns-Seidel-Platz«, den das Baureferat anlässlich der fünften Architekturwoche veranstaltet, den Siegerentwurf erläutern. Treffpunkt ist am U-Bahnhof Neuperlach Süd, Ausgang Süd Carl-Wery-Straße, um 15 Uhr.

Anmeldung unter www.architekturwoche.org

Angela Boschert

Artikel vom 14.07.2010
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