Auch EHC-Pressesprecher Carsten Zehm bestätigt das Ende seiner Tätigkeit

Karriereende: Winkler zieht den Hut vor Bahen

Der Kapitän geht von Bord. Chris Bahen (rechts) verabschiedet sich vom Leistungssport.	Foto: Heike Feiner

Der Kapitän geht von Bord. Chris Bahen (rechts) verabschiedet sich vom Leistungssport. Foto: Heike Feiner

So richtig wohl wird einem als EHC-Fan nicht bei den jüngsten Neuigkeiten. Klar, Jordan Webb ist ein vielversprechender Neuzugang für den Angriff, von Sören Sturm erwarten sich viele eine Überraschung, eine ähnliche Entwicklung wie sie Florian Kettemer (heute bei Vizemeister Augsburg) vor zwei Jahren hingelegt hat. Aber nach Niklas Hede und Andi Raubal hat sich auch Chris Bahen entschlossen, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen.

Von Jan Lüdeke

Beim EHC geht also das Kapitänsduo von Bord, dieses Amt teilten sich Raubal und Bahen. Und damit nicht genug. Auch außerhalb des Kaders gibt es einen Abgang. Für Pressesprecher Carsten Zehm ist endgültig Schluss.

Eigentlich hätte Zehm schon zu Saisonende aufhören wollen, aber in den turbulenten Zeiten mit der Ungewissheit um die Ligazugehörigkeit wollte er den Verein nicht im Stich lassen. Wenn Manager Christian Winkler also demnächst weitere Neuverpflichtungen tätigt, dann wird die Information von einem anderen Absender kommen, nicht mehr von Carsten Zehm, der zum Ende seiner Mitarbeit beim EHC noch nichts sagen will. Er wolle alles sauber zu Ende bringen. So wie es immer seine Art war. Dafür war er geschätzt. Bei den Fans, die mit einer riesigen Choreographie für seinen Verbleib stimmten, bei den Spielern, bei den Medienvertretern, im Verein – nur da eben nicht bei den wichtigsten Entscheidungsträgern. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Grund für das Ende der Zusammenarbeit das belastete Verhältnis zu Klubpräsident Jürgen Bochanski ist.

Neben Verteidigern und Angreifern muss der Klub nun also auch einen neuen Pressesprecher für die kommende Saison in Deutschlands höchster Spielklasse finden. Dieser wird ein schweres Erbe antreten. Doch Priorität liegt für Winkler erst einmal in der Zusammenstellung des neuen Kaders. Winklers Taktik, auf Geduld zu setzen, scheint sich dabei immer mehr auszuzahlen. Durch die Lizenzverweigerung für Kassel und Frankfurt sind in diesem Sommer deutlich mehr Spieler auf dem Transfermarkt als sonst, viele Profis werden ihre Gehaltsvorstellungen nach unten schrauben müssen, wollen sie in der kommenden Saison nicht ohne Verein dastehen.

Durch den Abgang von Chris Bahen liegt das Hauptaugenmerk auf der Verteidigung. Bis zuletzt hatte Christian Winkler die Chancen auf einen Verbleib des Kanadiers auf 50 Prozent beziffert. Er hatte allerdings eher damit gerechnet, der Leistungsträger würde im Falle einer Entscheidung gegen den EHC zu einem anderen Verein wechseln. »Es hat mich überrascht, aber ich respektiere die Entscheidung, denn es ist eine Entscheidung für die Familie und da ziehe ich den Hut. Chris hat drei Jahre lang immer alles gegeben und den EHC im Herzen getragen«, sagte Winkler, der sich bewusst ist, welch geballte Ladung Erfahrung ihm da mit dem Trio Bahen, Raubal, Hede verloren geht.

Der EHC wird auch einen neuen Kapitän brauchen. Es wird freilich ein Spieler sein, der momentan schon unter Vertrag steht, der länger dabei ist. Voraussetzung ist für Winkler und Cortina immer, dass der Häuptling gutes Deutsch spricht und mit bestem Beispiel vorangeht. Erster Anwärter auf das »C« auf dem Trikot ist wohl Dylan Gyori, den Winkler immer als absoluten Führungsspieler und großen Kämpfer preist.

Artikel vom 13.07.2010
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