Sensibilisieren für Armut in der Welt – jeder kann etwas dagegen tun

Neuperlach · Ausstellung »Chasing the Dream« eröffnet

Von links: Sascha Müller, Ralf Birkner, H. Schulte, Heinrich Hasselmann, Philipp Müller, Dr. Martin Pabst, Anastasia, Dr. Jörg Hoffmann. Foto: sf

Von links: Sascha Müller, Ralf Birkner, H. Schulte, Heinrich Hasselmann, Philipp Müller, Dr. Martin Pabst, Anastasia, Dr. Jörg Hoffmann. Foto: sf

Neuperlach · 18 Jahre alt, schwanger und in einem Flüchtlingslager in Uganda? HIV-positiv aufwachsen in Jamaika? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigt sich die Fotoausstellung »Chasing the Dream«, die als Interagency-Initiative der UN schon in Städten wie New York, Montreal, London, Hamburg und Hannover gezeigt wurde und nun bis 10. Juli im Einkaufscenter München-Neuperlach pep, Ollenhauerstraße 6, zu sehen ist.

Vergangenen Donnerstag wurde sie feierlich von pep Center-Manager Heinrich Hasselmann, Stadtrat Jörg Hoffmann in Vertretung des Oberbürgermeisters, Ralf Birkner, Pressesprecher der UN-Millenniumkampagne, Martin Pabst von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) und Heide Schulte von UNICEF Deutschland eröffnet. Zur Einstimmung sang der Chor des Werner-von-Siemens-Gymnasiums unter der Leitung von Reinhold Schweiger am Piano unter anderem »What a wonderful world«.

Eine bessere und schönere Welt wollten auch die Vereinten Nationen erreichen, als sie im Jahr 2000 ihre acht Ziele formulierten: Bis 2015 den Anteil der Weltbevölkerung, die unter extremer Armut und Hunger leidet, halbieren, allen Kindern eine Grundschulausbildung ermöglichen, Gleichstellung der Geschlechter, die Kindersterblichkeit verringern, die Gesundheit der Mütter verbessern, AIDS, Malaria und andere übertragbare Krankheiten bekämpfen, den Schutz der Umwelt verbessern, und eine weltweite Entwicklungspartnerschaft aufbauen.

»1945 wurde die Präambel des Grundgesetzes verabschiedet für gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt. Heute, 60 Jahre später, sind wir von Chancengleichheit weit entfernt«, erklärte Martin Pabst (DVGN). Trotzdem seien laut dem aktuellen Jahresbericht der UN die Millenniums-Ziele trotz Klimawandel erreichbar. Ralf Birk-ner kritisierte die Politik: »Es kann nicht sein, dass in einer Zeit, wo wir in der Lage sind zum Mars zu fliegen, immer noch alle drei Sekunden ein Mensch an den Folgen von Armut sterben muss!« Jörg Hoffmann lobte das pep als Gastgeber der Ausstellung, es sei bekannt für seinen Einsatz in sozialen Belangen. Heinrich Hasselmann dazu: »Wir wollen nicht nur Konsumtempel sein, sondern wir haben auch eine Verpflichtung den Menschen gegenüber, besonders den sozial schwächer gestellten«.

Träumen hinterher jagen

»Chasing the Dream« bedeutet soviel wie: »Dem Traum hinterher jagen« und zeigt Alltag und Überleben von Jugendlichen an vielen Orten der Welt durch Fotografien und Worte. Jedes der acht Portraits verkörpert eines der Millenniums-Entwicklungsziele (MDG – Millennium Development Goals).

Unterrichtsmaterial

Die Stadt München, die im Jahr 2010 europäische Botschafterstadt für die Millenniums-Entwicklungsziele ist, hat anlässlich der Ausstellung ein Angebot von Unterrichtsmaterialien zu den MDG erarbeitet, das nun erstmals zum Einsatz kommt und dann auch bundesweit zur Verfügung steht sh.www.muenchen.de/internationales

S. Föll

Artikel vom 07.07.2010
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