Musik, Tänze und Gesang führen ins Land der Fußball-WM

Trudering · Afrika in Trudering

Die Darsteller des M.U.K.A.-Projekts, ehemalige Straßenkinder aus Soweto und Johannesburg, bringen afrikanisches Lebensgefühl nach Trudering.	Foto: Verein

Die Darsteller des M.U.K.A.-Projekts, ehemalige Straßenkinder aus Soweto und Johannesburg, bringen afrikanisches Lebensgefühl nach Trudering. Foto: Verein

Trudering · Die Fußball-WM in Südafrika ist in vollem Gange. Um die Atmosphäre, die jetzt dort herrscht, auch hier erfahren zu können, lädt der Verein Bürgerzentrum Trudering südafrikanisches Lebensgefühl in den Münchner Osten ein. Am Freitag, 9. Juli, also am Ruhetag vor den beiden WM-Endspielen, ist das »M.U.K.A.-Projekt« aus Johannesburg zu Gast.

Die jugendlichen Darsteller stimmen mit Tänzen und Musik auf die Finalspiele ein. Im Anschluss an das offizielle Programm feiern Südafrikaner und Ostmünchner gemeinsam weiter. »Trends of Africa« ist ein Musik- und Tanzprogramm, das die kulturelle Vielfalt der »Regenbogen-Nation« Südafrika präsentiert. Tänze aus verschiedenen Regionen des Landes und (Zulu-)Chorgesang bringen selbst zurückhaltende Europäer in Bewegung. Natürlich fehlt auch der berühmte »Gumboot-Dance« der Minenarbeiter nicht, bei dem die Tänzer ihre Gummistiefel immer wieder zu Trommeln umfunktionieren. Die jungen Darsteller sind ehemalige Straßenkinder im Alter zwischen 14 und 21 Jahren aus Soweto und Johannesburg, die sich mit ihrer Deutschlandtournee einen Traum erfüllen. Der Eintritt kostet 6 Euro, Beginn ist um 18.30 Uhr. Karten gibt es im Büro des Kulturzentrums Trudering, Wasserburger Landstraße 32, Tel. 42 01 89 11.

Die Anfänge des M.U.K.A.-Projekts finden sich 1994. Das Ende der Apartheid war für die Menschen in Südafrika eine Zeit voller Umbrüche. Viele Jugendliche zog es von den Townships in die Zentren der Städte, wo sie sich häufig auf der Straße wiederfanden. Hier nahm das M.U.K.A.-Projekt seinen Anfang. In einem Zentrum der Evangelischen Kirche in Johannesburg trafen sich Jugendliche, die ursprünglich aus Soweto stammten, und begannen gemeinsam Theaterstücke zu entwickeln. Sie nannten sich »Most United Knowledgeable Artists« und verarbeiteten in ihren Inszenierungen ihre Erfahrungen als Straßenkinder. Als Bühne nutzten sie die Straßen, ­Gemeindezentren und Kirchen.

Heute ist das M.U.K.A.-Projekt eine Institution in Hillbrow, einem der Brennpunkt-Stadtteile in der Innenstadt Johannesburgs. 50 Kinder, 30 Jugendliche und 15 junge Erwachsene proben in drei Gruppen (Kids, Youth und Seniors) Theaterstücke und Tanzchoreographien. Sie machen Musik, organisieren Workshops, trommeln, texten und tanzen. Schnell wurden die großen Produktionen des M.U.K.A.-Projekts in den folgenden Jahren international bekannt und wurden seither mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Nach München kommen die jungen Künstler diesen Sommer zum ersten Mal. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Vereins Bürgerzentrum Trudering e.V. mit dem EineWelt Haus München e.V. und der KinderKulturKarawane.

Artikel vom 06.07.2010
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