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Entscheidung fällt zwischen Josef Riemensberger (CSU) und Anette Martin (SPD)
Eching · Stichwahl in Eching
Anette Martin und Josef Riemensberger lagen am Sonntag vorn. Jetzt muss sich Neufahrn entscheiden, wer von ihnen Bürgermeister wird. Foto: J. Stark
Eching · Nach der Wahl ist vor der Wahl: Da am vergangenen Sonntag keiner der vier Kandidaten für das Bürgermeisteramt die absolute Mehrheit für sich verbuchen konnte, werden die Echinger am Sonntag, 18. Juli, noch einmal an die Urnen gerufen. Entscheiden müssen sie sich dann zwischen Josef Riemensberger (CSU) und Anette Martin (SPD).
Als Verlierer sieht sich Ottmar Dallinger von den Freien Wählern (FW). Die Wahlbeteiligung lag bei rund 62 Prozent. Wirklich überrascht war von dem Ergebnis der Abstimmung am vergangenen Sonntag niemand. »Bei vier Kandidaten muss man mit einer Stichwahl rechnen«, sagte der amtierende Bürgermeister Riemensberger. Zwar konnte er mit knapp 40 Prozent die meisten Stimmen für sich gewinnen, die benötigte Mehrheit von 50 Prozent blieb jedoch aus. Nun hofft er, am 18. Juli im Amt bestätigt zu werden: »Ich bitte die Bürger, die mich nicht gewählt haben, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken.«
Zufrieden mit dem Wahlausgang ist auch Martin, die auf rund 27 Prozent der Stimmen kam: »Ich bin Realistin, und dieses Ergebnis ist für mich in Ordnung.« Obwohl sie 13 Prozent hinter Riemensberger liegt, schätzt sie ihre Chancen, die neue Echinger Bürgermeisterin zu werden, als gut ein: »Das ist keine Größenordnung, die nicht zu schaffen ist.«
Als Gewinnerin sieht sich auch Irena Hirschmann vom Verein »Bürger für Eching«, die als Parteilose angetreten war: »Dafür, dass wir erst im Mai mit unserer Arbeit begonnen haben, haben wir sehr gut abgeschnitten.« Immerhin erzielte sie knapp elf Prozent. »Wir haben auf die Probleme in der Gemeinde hingewiesen und es in kürzester Zeit geschafft, uns damit zu positionieren«, sagte sie. Der Verein hat derzeit knapp 20 Mitglieder und entstand aus einer Bürgerinitiative gegen die geplante Therme. Schwerpunkt des Wahlkampfs von Hirschmann war unter anderem die Kritik an der hohen Verkehrsbelastung. Im Gemeinderat fortsetzen will sie ihre politische Arbeit jedoch nicht: »Das steht derzeit nicht zur Debatte.«
Enttäuscht zeigte sich indes Dallinger, den knapp 23 Prozent der Bürger gewählt haben. »Das Ergebnis ist eine Katastrophe, ich bin erschüttert«, sagte er. Er selbst habe mit mindestens 30 Prozent der Stimmen gerechnet. Besonders betrübt sei er »über die vielen Protestwähler«, die sich für Hirschmann entschieden hätten. »Mein Ziel war es immer, Lösungswege zu bieten statt zu kritisieren«, erklärte er. Doch dies werde von der Bevölkerung anscheinend nicht angenommen. Wie es nach der Niederlage für ihn weitergeht? »Wahrscheinlich werde ich das Amt des Fraktionssprechers übernehmen«, verrät er. Bei der kommenden Wahl wolle er dann aber erneut als Bürgermeister kandidieren.
Julia Stark
Artikel vom 06.07.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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