Erstes Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt: Jordan Webb kommt

EHC eröffnet gegen Deutschlands Beste

Schon im vergangenen Jahr trafen die Münchner auf die Ice Tigers aus Nürnberg – allerdings nur in der Vorbereitung. In der kommenden Saison sind die beiden Teams »Klassenkameraden«.	Foto: Heike Feiner

Schon im vergangenen Jahr trafen die Münchner auf die Ice Tigers aus Nürnberg – allerdings nur in der Vorbereitung. In der kommenden Saison sind die beiden Teams »Klassenkameraden«. Foto: Heike Feiner

Eine große Überraschung war es ja nicht mehr, dass der EHC München eine Lizenz zur Teilnahme an der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bekommen hat. Und dennoch war die Erleichterung bei Manager Christian Winkler »riesig«, als er alles schwarz auf weiß hatte. »Wir haben ja damit gerechnet, dass es klappt. Aber wenn dann zwei Tage vorher Kassel und Frankfurt keine Lizenz bekommen, kommt man doch wieder ins Zweifeln. Dann ist man plötzlich wieder unsicher, auch wenn es eigentlich keinen Grund dafür gibt.« Für Winkler bedeutet die Lizenzerteilung natürlich auch: Die Verträge, die mit Johan Ejdepalm, Uli Maurer und mittlerweile auch Jordan Webb abgeschlossen wurden, haben endlich Gültigkeit.

Von Jan Lüdeke

Mit der Verpflichtung Webbs hat der EHC durchaus ein Ausrufezeichen gesetzt auf dem Transfermarkt. Der 29-jährige Kanadier kommt vom ESV Kaufbeuren und avancierte in der vergangenen Saison gemeinsam mit Bietigheims Justin Kelly zum Topscorer der gesamten zweiten Bundesliga. Der EHC setzte sich gegen eine Reihe von Mitbewerbern durch. Webb gelangen in 52 Spielen 24 Tore und 48 Assists. Aus dem Münchner Team erzielte nur David Wrigley mehr Treffer (25), kein Spieler legte häufiger auf. EHC-Coach Pat Cortina plant Webb neben dessen Landsmännern Mike Kompon und Brandon Dietrich ein.

Ein weiterer Neuzugang ist nur noch Formsache. Der 20-jährige Verteidiger Sören Sturm bringt die Erfahrung von immerhin 88 DEL-Einsätzen für die Kölner Haie mit. »Er wird kommen«, sagt Christian Winkler. In der vergangenen Spielzeit lief Sturm mit einer Förderlizenz in der zweiten Bundesliga für die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven auf. Dort brachte er es in 32 Spielen auf drei Tore und vier Vorlagen. »Er soll Druck auf die Arrivierten machen«, kündigt Winkler an, »aber er kann’s auch direkt packen, kann eine Rolle spielen.« Bei einem anderen Verteidiger winkt der EHC-Manager ab. Marty Wilford, der in den letzten drei Jahren für Hamburg und Iserlohn spielte, wird nicht verpflichtet. Mit ihm habe man keine Gespräche geführt. Mit seinem Teamkollegen ­Ryan Ready hingegen schon. »Aber das liegt momentan alles auf Eis.«

Winkler will weiter nicht in Hektik verfallen. Die nächsten zehn bis 14 Tage wolle man abwarten, den Markt sondieren und dann zuschlagen. »Keinen Zeitdruck« habe der Verein, der momentan bereits zwei Goalies, sechs Verteidiger und zehn Angreifer unter Vertrag hat. Priorität genießt die Verpflichtung zweier Topstürmer und zweier Topverteidiger, aber auch ein dritter Keeper soll noch kommen. Louis-Vincent Albrecht und Ömer Cetin werden die Stelle hinter Joey Vollmer und Sebastian Elwing nicht einnehmen. Winkler wird einen neuen jungen Akteur mit Förderlizenz holen.

Derweil hat der Verein den Rahmenplan der Saisonvorbereitung erstellt. Am 1. August wird Pat Cortina zum ersten Training auf dem Eis bitten, nachdem sich die Profis in den Tagen zuvor Fitnesschecks unterziehen haben lassen. Am 6. August wird dann der deutsche Vizemeister Augsburg in der Olympiahalle zum ersten Testspiel erwartet. Die offizielle Saisoneröffnung steigt zwei Tage später gegen Meister Hannover. Ins Trainingslager geht’s für den EHC in diesem Jahr nach Ungarn, wo auch Testspiele gegen Cortinas Ex-Verein Sapa Fehérvár Alba Volan 19 vereinbart wurden.

Artikel vom 06.07.2010
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