Sozialreferent Friedrich Graffe verabschiedet

München · Bestes Abschlusszeugnis

 Friedrich Graffe und seine Nachfolgerin Brigitte Meier. Foto: LH München

Friedrich Graffe und seine Nachfolgerin Brigitte Meier. Foto: LH München

München · Nach 17 Jahren an der Spitze von Deutschlands größter Sozialbehörde hat sich Sozialreferent Friedrich Graffe am 30. Juni in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge tritt die langjährige sozialpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion, Sozialpädagogin Brigitte Meier (45), an.

Zur Verabschiedung Graffes und der Amtseinführung seiner Nachfolgerin lud Oberbürgermeister Christian Ude am Freitag zu einem Stehempfang in den Saal des Alten Rathauses ein. Rund 200 Gäste, darunter „die gesamte Sozialszene der Stadt“, so Ude, waren der Einladung gefolgt.

Das Schlusszeugnis wollte Ude dem scheidenden Referenten Graffe denn auch nicht selbst ausstellen. Er berief sich dabei vielmehr auf das Bündnis der Münchner Sozialverbände „München sozial“. Dieser Zusammenschluss von mehr als 50 Sozial- und Wohlfahrtsverbänden der Stadt hatte München erst kürzlich mit dem Qualitätssiegel „Soziale Stadt“ ausgezeichnet. „Das ist das beste Abschlusszeugnis, das man nach 17 Jahren als Sozialreferent bekommen kann“, betonte Ude.

Der Oberbürgermeister bestätigte Graffe zum Abschied, dass sich die soziale Infrastruktur der Stadt in seiner Amtszeit grundlegend verbessert habe und nannte einige herausragende Beispiele: So sei es eine der ersten Ideen des neuen Sozialreferenten Graffe im Jahr 1993 gewesen, in Sozialbürgerhäusern den Bürgern wohnortnah Hilfe aus einer Hand zu bieten, statt sie weiterhin „von Pontius zu Pilatus zu schicken“. Das erste Sozialbürgerhaus wurde dann 1997 in der Plinganserstraße eröffnet, Anfang 2008 konnte mit dem Sozialbürgerhaus Ramersdorf-Perlach das 13. und letzte eingerichtet werden. „Das Sozialreferat hat sich damit zu einem modernen und leistungsstarken Dienstleistungszentrum entwickelt“, so Ude.

Ein weiteres zentrales Projekt von Graffes Amtszeit sei die Neuorganisation und Modernisierung der städtischen Altenheime in München gewesen, nachdem der Gesetzgeber mehr Wettbewerb in diesem Bereich geschaffen hatte. Während andere Kommunen ihre Altenheime verkauft hätten, habe sich Graffe für die Gründung der kommunalen Münchenstift GmbH eingesetzt. „Ein Erfolgsmodell“, so Ude. Parallel dazu trieb das Sozialreferat unter Graffes Leitung auch den Ausbau des Netzes der Alten- und Service-Zentren (ASZ) in der Stadt intensiv voran. Seit Graffes Amtsantritt wurden elf neue Standorte in Betrieb genommen, mittlerweile gibt es insgesamt 32 Alten- und Service-Zentren in der Stadt.

Artikel vom 01.07.2010
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