„Große Kindergartenfamilie“ | Wochenanzeiger

„Wir sind eine große Kindergartenfamilie“, sagt Heidi Richter vom Gautinger Montessori-Kindergarten in der Grubmühlerfeldstraße. Richter ist seit Sommer erste Vorsitzende des Trägervereins mit insgesamt fünf Vorständen. Gegründet als Elterninitiative übernimmt der Verein die vielen Aufgaben der Verwaltung und Leitung eines Kindergartens und trägt die rechtliche, finanzielle, organisatorische sowie personelle Verantwortung für die Einrichtung.

„Für unsere Kinder ist dies ein großes Glück. Denn die Erzieher können sich voll und ganz auf sie konzentrieren. Wir entlasten das Erzieherteam zu hundert Prozent.“ Gleichzeitig spüren die Kinder die intensive Mitarbeit der Eltern und erleben den Ort wirklich als „ihren“ Kindergarten. Neben den ehrenamtlichen Vorstandsposten engagieren sich die Eltern nämlich ganz nach Neigung und Zeitbudget in unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften. „Wir haben eine Einkaufs-, eine Garten-, eine Reparatur-AG und mehr. Alle leisten ihren Beitrag zum Gelingen des Kindergartens. Das macht unsere Gemeinschaft und das wunderbare Zusammengehörigkeitsgefühl aus!“

Das Erzieherteam ist ähnlich engagiert: Die fünf ausgebildeten Fachkräfte werden aktuell von zwei Praktikanten unterstützt – einer im Freiwilligen Sozialen Jahr und einer im Bundesfreiwilligendienst. Für die insgesamt 40 Kinder in den zwei Gruppen ergeben sich damit ideale Betreuungsverhältnisse. „Es geht beschaulich bei uns zu, jedes Kind wird optimal gefördert“, so Richter. Und die Leiterin Constanze Janker betont: „Das Zentrale für uns ist die Sicht und die Haltung, das Kind zu beobachten und zu verstehen und den entsprechenden Rahmen zu schaffen zu seiner bestmöglichen Entfaltung.“

Solch eine Vorstellung von Kindergarten hatten die Gründereltern auch 1992 gehabt. Sie wollten die Montessori-Pädagogik in einem speziell hierauf ausgerichteten Kindergarten verwirklichen können. Das Besondere am Montessori Kindergarten sei die Wertevermittlung wie Achtsamkeit, Respekt gegenüber Mensch und Natur und der Arbeit anderer, sowie Nachhaltigkeit, meint Richter. „Die Kinder lernen Eigenverantwortung und sich zu konzentrieren“, so Richter, „und werden individuell wahrgenommen und gefördert. Die Atmosphäre könnte nicht herzlicher sein. Das tut den Kindern unendlich gut, und wir Eltern sind ebenso glücklich darüber.“