Kare und Lugge Witze

Wenn man heute junge Münchner um die zwanzig fragt, wer denn der Kare und der Lugge sind, dann erntet man nur verständnisloses Achselzucken. Und die Au, die Isarvorstadt, die Ludwigsvorstadt oder Haidhausen, wo diese »Helden« einst ihr Unwesen trieben, sind längst keine Vorstädte mehr sondern gehören zum innerstädtischen Münchner Bereich, ja Teile davon sind zu wirklichen In-Vierteln geworden, in denen es sich schick und teuer leben lässt.

Es sind die Münchner jenseits der vierzig, die mit den Kare und Lugge- Witzen aufgewachsen sind, zwar auch nur übermittelt von Eltern und Großeltern, aber doch überraschend präsent – wie alles, was man sich immer und immer wieder anhören muss.

Der Kare und der Lugge, das waren die Tagelöhner und Gelegenheitsarbeiter, die Hallodris und Halbseidenen, die Nichtstuer und glücklosen G'schäftemacher, die Zuhälter und (Über-)Lebenskünstler der Münchner Vorstädte des 19. Jahrhunderts – Geschichten, geboren aus dem Elend der kleinen Leute, die Anfang des 20. Jahrhunderts zum Volksgut wurden, besungen in Liedern und Couplets. Eingegangen in die Geschichte der Landeshauptstadt sind sie schließlich als Witzfiguren mit derber Sprache und rauen Sitten, ein bisserl einfältig und ziemlich bauernschlau.

















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