Für die Starnberger Grünen ist Umstieg aufs Rad das Top-Thema, was aber nur zu schaffen ist, wenn die Infrastruktur dafür kommt. Radfahren schützt das Klima, ist gut für die Gesundheit und reduziert Stress. Wir alle sind ständig irgendwohin unterwegs: morgens zum Job, in die Schule, nachmittags zum Einkaufen, zu Freunden oder zum Sport und abends in die Stadt oder ins Kino. Aber nur etwa jeder zehnte Weg wird mit dem Rad zurückgelegt. Zum Vergleich: In Holland ist der Radverkehrsanteil mit 27 Prozent mehr als doppelt so hoch. Der entscheidende Unterschied ist die Infrastruktur: Die Niederlande bieten Radfahrenden im ganzen Land eigenständige und komfortable Radwegenetze an. Deshalb ist das Rad für die kürzeren Alltagswege das schnellste, billigste und bequemste Verkehrsmittel. Bei kurzen Strecken erreicht der Verbrennungsmotor von Autos nicht die optimale Betriebstemperatur und fährt ineffizient – und damit besonders klimaschädlich. Ein Großteil unserer Wege, die wir zurücklegen, ist kürzer als fünf Kilometer. Auf fünf Kilometern werden mit einem PKW durchschnittlich jährlich knapp 400kg CO2 verursacht. Mit dem Fahrrad können diese komplett eingespart werden. Derzeit hat das Fahrrad aber nur etwa drei Prozent der Verkehrsflächen, während das Auto rund 60 Prozent beansprucht. Dazu gehören breite und komfortable Radwege mit ausreichend Platz zum Überholen. Damit mehr Menschen umsatteln, brauchen wir aber auch mehr Sicherheit für Radfahrer. Diese erreicht man durch den Umbau von Kreuzungen und Einmündungen, sichere Radfahrquerungen, die frei von parkenden Autos und anderen Sichthindernissen sind, oder eigene Ampelschaltungen und eine „Grüne Welle“ für den Radverkehr, sowie Aufstellflächen an Kreuzungen. Außerdem brauchen wir mehr flächendeckend komfortable Fahrradparkplätze: direkt vor Wohnungen, Schulen, Kitas und Ausbildungsstätten, am Arbeitsplatz, vor Geschäften und Freizeiteinrichtungen. Dann steigen bald noch mehr Menschen auch im Alltag um auf das Rad.