Vom neuen »9+2«-Modell sollen auch Grünwalder profitieren

Grünwald/Pullach · Bildung als Chance

Die Schüler der Josef-Breher-Hauptschule hoffen gemeinsam mit Schulleiter Werner Mitterreiter, dass bald der Mittlere Bildungsweg im neuen »9+2«-Modell an ihrer Schule möglich wird.	Foto: hol

Die Schüler der Josef-Breher-Hauptschule hoffen gemeinsam mit Schulleiter Werner Mitterreiter, dass bald der Mittlere Bildungsweg im neuen »9+2«-Modell an ihrer Schule möglich wird. Foto: hol

Grünwald/Pullach · »Für die Kinder im Isartal wäre es sehr wichtig ortsnah auch den Mittleren Bildungsabschluss machen zu können«, betont Werner Mitterreiter, Rektor der Josef-Breher-Hauptschule in Pullach. Derzeit versucht die Schule am Modellversuch »9+2« teilnehmen zu können. Dieser ermöglicht den Kindern nach dem Qualifizierten Hauptschulabschluss in der 9. Klasse, zwei weitere Klassen anzuhängen, um die Mittlere Reife zu erreichen.

Im Augenblick läuft dieser erfolgversprechende Versuch nur an einer Schule in ganz Bayern, nämlich in Rosenheim. »Wir sehen das System als tolle Möglichkeit«, erklärte Mitterreiter. In der 10. Klasse vertiefen die Schüler den Unterricht der 9. Klasse, um auf das Niveau der Realschule zu kommen. Die Pullacher Hauptschule hat derzeit rund 150 Kinder, 40 davon kommen aus Grünwald, das keine eigene Hauptschule hat.

Grünwalds Hauptschüler besuchen deshalb Schulen in den Nachbargemeinden wie Pullach Unterhaching oder Taufkirchen. Wie Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl berichtete, haben die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Pullach, Grünwald, Straßlach, Schäftlarn und Baierbrunn gemeinsam einen Brief an das Kultusministerium verfasst, um ihre Unterstützung kundzutun und auch die Chancen und die Notwendigkeit des Modellversuchs in Pullach darzustellen. »Wenn in der Zukunft finanzielles Engagement nötig wird, sind auch alle Gemeinden bereit ihren Teil zu tragen«, erklärte Neusiedl. »Die Hauptschule in Pullach ist eine ausgezeichnete Schule und für die Grünwalder Kinder wäre die Mittlere Reife dort eine tolle Option«, meinte der Bürgermeister. »Die Kinder werden vielfach nach der Grundschule auf weiterführende Schulen geschickt und müssen dann in höheren Klassen zurück auf die Hauptschule, berichtete der Schulleiter. »Auch hier wäre die Mittlere Reife eine Chance für die Kinder an einer Einrichtung ihre Schulzeit zu verbringen«, meinte Mitterreiter weiter.

Zunächst gäbe es bei 9+2 eine Klasse zusätzlich in der Schule, für die nach Worten des Rektors eine hervorragend qualifizierte Lehrkraft zur Verfügung steht. Gerade für Kinder ist es wichtig, die heimatliche Umgebung nicht verlassen zu müssen. Zurzeit müssen Realschüler bis nach Unterhaching oder in die Landeshauptstadt. »Wir unterstützen diesen Anlauf politisch nach Kräften«, betonte Neusiedl. In der jüngsten Gemeinderatsitzung befürworteten die Räte einstimmig, dass das neue Modell in Pullach durchgeführt wird. Mitterreiter erklärte, das Modell könne schon im nächsten Schuljahr starten. Eltern und jüngere Schüler hegen bereits die Hoffnung hegen, dass man an der Schule bleiben kann und nicht zeitintensive Wege in weit entfernte Gemeinden unternehmen muss, um die Mittlere Reife zu machen.

hol

Artikel vom 13.04.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...