Eiskunstlauflegende Katarina Witt über ihr Engagement für Olympia 2018 in München

München · „Ich habe mir einige Weißwürste verdient“

Rührt in Kanada die Werbetrommel für die Münchner Bewerbung um Olympia 2018: Katarina Witt. Foto: Stephan Pick

Rührt in Kanada die Werbetrommel für die Münchner Bewerbung um Olympia 2018: Katarina Witt. Foto: Stephan Pick

Sie ist eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen in der Geschichte der Olympischen Spiele: Katarina Witt. Aber auch ohne Schlittschuhe gibt die 44-Jährige eine Spitzenfigur ab. Zur Zeit bezirzt „das schönste Gesicht des Sozialismus“, wie sie von Fans und Medien gerne genannt wird, in Vancouver das Internationale Olympische Komitee (IOC) und wirbt für die Münchner Bewerbung um Olympia 2018. Wir sprachen mit ihr über ihre konkrete Aufgabe als Olympia-Botschafterin, was wir von Vancouver lernen können und ihren besonderen Bezug zu München.

Olympische Winterspiele München 2018

SamstagsBlatt: Frau Witt, welche besonderen Momente konnten Sie in Vancouver erleben?

Katarina Witt: Tolle Stimmung in den Wettkampfarenen, Partys auf den Straßen und seit einigen Tagen strahlenden Sonnenschein. Auch die Begegnungen mit ehemaligen Kollegen, vielen Freunden und zahllosen Fans haben die Olympischen Spiele für mich zu einem erneut unvergessenen Erlebnis gemacht.

Sie gehören zur zwölfköpfigen München-2018-Delegation. Worin besteht konkret Ihre Aufgabe?

Katarina Witt: Als Vorsitzende des Bewerberkuratoriums ist es hier vor Ort in Vancouver meine Aufgabe, Deutschland und insbesondere Bayern als die am besten geeignete Austragungsstätte für Olympische Spiele unter den Bewerbern vorzustellen. Und ich denke, da ist mir bereits einiges gelungen. Die IOC-Mitglieder kennen mich seit Jahrzehnten und ich habe in den vielen Jahren Glaubwürdigkeit unter Beweis gestellt. Dass ich voll und ganz hinter dieser Bewerbung stehe, das nimmt man mir ab.

Was kann München von Vancouver lernen?

Katarina Witt: Die kanadischen Gastgeber sind ihrem Slogan „Mit glühenden Herzen“ bei fast jeder Gelegenheit gerecht geworden. Vielleicht hat nicht alles auf Anhieb geklappt, bei einem solch komplexen Vorhaben auch verständlich, aber sie haben sehr schnell auf Probleme reagiert und sie weitgehend behoben.

Wie ist die Vorstellung des München-Konzepts bei der Weltpresse angekommen?

Katarina Witt: Nun, man konnte ja in sehr vielen Berichten aus der ganzen Welt lesen, dass wir gute Chancen haben, gut dastanden mit der Konzeption und man hat gesehen: Hier ist ein Team, das sich gemeinsam engagiert. Es ist zwar noch ein wenig Zeit, aber Vollgas muss schon jetzt gegeben werden.

Haben Sie – außer der Olympia-Bewerbung – einen besonderen Bezug zu München?

Katarina Witt: In der ganzen Welt habe ich sehr viele Städte gesehen. München ist eine ganz besondere Stadt. Wunderschön, gepflegt und elegant. Und es ist auch klar, dass die Bayern und die Münchner ein ganz besonderer Schlag sind. Sie halten zusammen, haben ihre Eigenheiten. Ich mag die bayerische Art. Es gibt so viel Schönes hier. Meine Aufgabe international ist es, die Entscheider davon zu überzeugen, dass wir allen Anforderungen für gute Spiele gerecht werden. Und daran glaube ich allemal.

Wie intensiv wird die Arbeit bis zum 6. Juli 2011, der Vergabe der Olympischen Spiele 2018, noch werden?

Katarina Witt: Es ist bisher eine intensive Arbeit gewesen und wird es auch bleiben. Es gibt viele Treffen zur Abstimmung, die Bewerbungsunterlagen müssen verfeinert werden, viele Fragen geklärt werden. Zusammen mit Willy Bogner und Herrn Dr. Bach stehen noch viele Reisen in die ganze Welt an. Da gibt es noch einiges zu tun. Da ich meine Aufgabe zu 100 Prozent ehrenamtlich mache, habe ich mir am Ende – egal wie das Rennen ausgeht – sicherlich einige gute Weißwürste verdient.

Von Stefanie Moser

Artikel vom 25.02.2010
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