Prominent besetzte Diskussion über Freizeit am Fluss

Zentrum · Schöne, aber tote Isar-Lust?

Schon um die Jahrhundertwende wurde die Isar als Ort des Vergnügens genutzt. 	Foto aus: »Die Isar – Ein Lebenslauf«, herausgegeben vom Münchner Stadtmuseum.

Schon um die Jahrhundertwende wurde die Isar als Ort des Vergnügens genutzt. Foto aus: »Die Isar – Ein Lebenslauf«, herausgegeben vom Münchner Stadtmuseum.

Zentrum · Um die Isar zwischen urbanem Erholungsraum und wildem Fluss geht es bei einer öffentlichen Diskussion des Münchner Forums am Donnerstag, 17. September, 19 bis 21 Uhr. Bei schönem Wetter findet die Veranstaltung an der Ludwigsbrücke/ Vater-Rhein-Brunnen statt und bei schlechtem Wetter im Cafe Bernstein, Museumsinsel 1. Der Eintritt ist frei.

(Nicht nur) Urlaubsfeeling am Kulturstrand in München

Tatort-Kommissar Udo Wachtveitl, Wolfgang Czisch vom Münchner Forum, urbanauten-Sprecher Benjamin David, Lokalbaukommissions-Leiter Cornelius Mager als Zuständiger für den Isarraum und Architekt Wolfgang Grub diskutieren über die Zukunft (und Vergangenheit) der innerstädtischen Isarufer. Dr. Dirk Heißerer und Benjamin David geben eine Einführung über die historischen und aktuellen Phasen der »Isarlust« aus literarischer und stadtgestalterischer Sicht. Anlass ist der Abschluss der Renaturierung an der Corneliusbrücke im kommenden Jahr.

Die Ludwigsbrücke steht im Zentrum des Gründungsmythos unserer Stadt. Durch ihren Bau wurde München vor 851 Jahren zur Stadt. Bis ins 19. Jahrhundert waren die innerstädtischen Isarinseln der größte Binnenhafen Europas – die entsprechenden Flößerwirtschaften waren der Treffpunkt für Händler und Flößer. In der Gründerzeit gab es auf diesen Isar­inseln fünfzehn Ausflugslokale.

Die »Praterinsel« hat ihren Namen nicht umsonst. Heute ist an der innerstädtischen Isar viel tabu – vor allem nördlich der Corneliusbrücke, erklärt Benjamin David, der dort mit den urbanauten seit Jahren den Kulturstrand aufmacht – wenn auch jeden Sommer mit den immer gleichen Querelen verbunden. Aufgrund zahlreicher städtischer Verbote sei dort auch kaum mehr öffentliches Leben zu finden, so David. Der öffentliche Raum sei schön – aber tot. »Selbst an schönen Sommerabenden verirren sich hierher gerade mal ein Dutzend Besucher.

Touristen staunen über die ›Leere‹ an diesem zentralen Ort. An vergleichbarer Stelle in Paris würde man hunderte Bürger beim Schmökern, Picknicken, Flirten oder in stilvollen Cafés finden. In München fehlen sogar die Toiletten.«

Erstaunlich, findet David, und sicherlich ein guter Grund, die Situation öffentlich und nicht nur in den Amtsstuben zu diskutieren.

Artikel vom 08.09.2009
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