Veröffentlicht am 27.08.2009 00:00

München · Gunda unterwegs nach Rügen

Gunda Krauss startete mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen. Hep Monatzeder begleitete sie die ersten Kilometer.  (Foto: Green City)
Gunda Krauss startete mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen. Hep Monatzeder begleitete sie die ersten Kilometer. (Foto: Green City)
Gunda Krauss startete mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen. Hep Monatzeder begleitete sie die ersten Kilometer. (Foto: Green City)
Gunda Krauss startete mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen. Hep Monatzeder begleitete sie die ersten Kilometer. (Foto: Green City)
Gunda Krauss startete mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen. Hep Monatzeder begleitete sie die ersten Kilometer. (Foto: Green City)

Vom Münchner Umweltverband Green City organisiert, von Münchens Bürgermeister Hep Monatzeder gelobt, von ihren Fans bejubelt: Die 70-jährige Gunda Krauss ist vergangenen Freitag mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen aufgebrochen. Zahlreiche begeisterte Radler begleiteten sie auf ihren ersten Kilometern durch die Münchner Innenstadt.

Gunda Krauss hat den Lenker des Dreirads fest im Griff, vorne sitzt ihr fünfzehn Jahre alter

Rauhaardackel „Sauser“ entspannt im Gepäckkörbchen, dann fällt der Startschuss: Pünktlich um

12 Uhr beginnt auf dem Marienplatz ihre geplante Radltour zur Ostseeinsel Rügen. Viele

begeisterte Fans sind gleich ein Stück mitgeradelt. So auch Münchens dritter Bürgermeister Hep

Monatzeder, der sich nach einer kurzen Rede selbst auf sein Fahrrad schwang, um Gunda Krauss

aus München zu verabschieden. Vom Münchner Marienplatz zog sich der Fahrradkorso übers Tal,

den Altstadtring bis zur Ludwigs- und Leopoldstraße in Richtung Norden, wo die Radveranstaltung

offiziell am Mehrgenerationenhaus „Unter den Arcaden“ endete. Von dort fuhr Gunda Krauss weiter bis nach Freising, wo sie von Bürgermeister Benno Zierer begrüßt wurde.

Gunda hat nicht nur Anerkennung und Beifall von zahlreichen Zuschauern bekommen, sondern erntet auch Lob von Münchens Bürgermeister Hep Monatzeder: „Die Idee, mit einer solchen Aktion auch Altersgenossen und insbesondere auch körperlich eingeschränkten Menschen Mut zu machen, sich fit und mobil zu halten, ist in jeder Hinsicht begrüßenswert.“

Mit ihrem „Easy Rider“, einem Fahrrad mit elektrischer Trethilfe, will die rüstige Rentnerin in 50

Tagen bis zur Ostseeinsel Rügen fahren. Das Pedelec-Dreirad hat einen gepolsterten Sitz und

eine Rückenlehne. So kann die 70-Jährige trotz irreparabler Hüftprobleme die rund 1.000 km

lange Strecke bewältigen.

Gunda Krauss macht es vor: Radeln im Alter ist möglich. Auf ihrer Reise ist der Weg das Ziel.

„Wenn ich radle, wirbeln die Glückshormone umher. Ich fühle mich lebendiger. Eine Freundin hat

neulich gesagt, ich wäre in einen Jungbrunnen gefallen“, erzählt sie. Mit ihrer Sportlichkeit ist sie

ein Vorbild für viele Senioren, sich ebenfalls fit zu halten. Ihre entspannte Einstellung zum Reisen

soll auch als Beitrag zu einer „Entschleunigung“ der Gesellschaft gesehen werden. Ganz wichtig

ist ihr auch, Menschen zur klimafreundlichen Mobilität anzuregen. Die Hundebesitzerin macht eine

Reise, die völlig ohne CO2-Ausstoß auskommt, denn der erforderliche Strom wird aus

regenerativen Rohstoffen gewonnen. Der Ökostromanbieter Naturstrom AG überreichte

Gunda Krauss zwei Akkus, die an der Photovoltaik-Anlage des Max-Planck-Instituts in Martinsried

mit purer Solarenergie geladen wurden.

Auch die Verbesserung einer barrierefreien Infrastruktur Deutschlands liegt der Seniorin am

Herzen. Während ihrer Tour wird sie prüfen, wie radtauglich Deutschland wirklich ist. Politik und

Städteplanung sollen so zum Ausbau der barrierefreien Infrastruktur angeregt werden, um allen

Radfreunden eine gesunde Alternative zum Auto zu bieten. Andreas Schuster von Green City e. V.

ist von Gundas Engagement begeistert: „Die Münchner Umweltschutzorganisation Green City

fordert nachhaltige Mobilität für alle – jenseits von Alter, Geschlecht und Nationalität. Aus diesem

Grund unterstützen wir die Ziele, für die Gunda Krauss nach Rügen radelt.“

Auch das Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München möchte Senioren die Mobilität

im Alter erleichtern. Mit dem neuen Pilotprojekt „Mobilitätsberatung für ältere Münchnerinnen und

Münchner“ unter Projektleiterin Johanna Balthesen möchte die Stadt vor allem mit persönlicher

Beratung und Information dazu beitragen, dass sich Senioren im Verkehr frei bewegen können.

Weitere Informationen sowie die aktuelle Position, das Reisetagebuch und einen interaktiven

Bereich zum Mitmachen gibt es unter www.gunda-unterwegs.de

.

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