Vom Münchner Umweltverband Green City organisiert, von Münchens Bürgermeister Hep Monatzeder gelobt, von ihren Fans bejubelt: Die 70-jährige Gunda Krauss ist vergangenen Freitag mit ihrem Pedelec-Dreirad vom Münchner Marienplatz zu ihrer großen Tour nach Rügen aufgebrochen. Zahlreiche begeisterte Radler begleiteten sie auf ihren ersten Kilometern durch die Münchner Innenstadt.
Gunda Krauss hat den Lenker des Dreirads fest im Griff, vorne sitzt ihr fünfzehn Jahre alter
Rauhaardackel Sauser entspannt im Gepäckkörbchen, dann fällt der Startschuss: Pünktlich um
12 Uhr beginnt auf dem Marienplatz ihre geplante Radltour zur Ostseeinsel Rügen. Viele
begeisterte Fans sind gleich ein Stück mitgeradelt. So auch Münchens dritter Bürgermeister Hep
Monatzeder, der sich nach einer kurzen Rede selbst auf sein Fahrrad schwang, um Gunda Krauss
aus München zu verabschieden. Vom Münchner Marienplatz zog sich der Fahrradkorso übers Tal,
den Altstadtring bis zur Ludwigs- und Leopoldstraße in Richtung Norden, wo die Radveranstaltung
offiziell am Mehrgenerationenhaus Unter den Arcaden endete. Von dort fuhr Gunda Krauss weiter bis nach Freising, wo sie von Bürgermeister Benno Zierer begrüßt wurde.
Gunda hat nicht nur Anerkennung und Beifall von zahlreichen Zuschauern bekommen, sondern erntet auch Lob von Münchens Bürgermeister Hep Monatzeder: Die Idee, mit einer solchen Aktion auch Altersgenossen und insbesondere auch körperlich eingeschränkten Menschen Mut zu machen, sich fit und mobil zu halten, ist in jeder Hinsicht begrüßenswert.
Mit ihrem Easy Rider, einem Fahrrad mit elektrischer Trethilfe, will die rüstige Rentnerin in 50
Tagen bis zur Ostseeinsel Rügen fahren. Das Pedelec-Dreirad hat einen gepolsterten Sitz und
eine Rückenlehne. So kann die 70-Jährige trotz irreparabler Hüftprobleme die rund 1.000 km
lange Strecke bewältigen.
Gunda Krauss macht es vor: Radeln im Alter ist möglich. Auf ihrer Reise ist der Weg das Ziel.
Wenn ich radle, wirbeln die Glückshormone umher. Ich fühle mich lebendiger. Eine Freundin hat
neulich gesagt, ich wäre in einen Jungbrunnen gefallen, erzählt sie. Mit ihrer Sportlichkeit ist sie
ein Vorbild für viele Senioren, sich ebenfalls fit zu halten. Ihre entspannte Einstellung zum Reisen
soll auch als Beitrag zu einer Entschleunigung der Gesellschaft gesehen werden. Ganz wichtig
ist ihr auch, Menschen zur klimafreundlichen Mobilität anzuregen. Die Hundebesitzerin macht eine
Reise, die völlig ohne CO2-Ausstoß auskommt, denn der erforderliche Strom wird aus
regenerativen Rohstoffen gewonnen. Der Ökostromanbieter Naturstrom AG überreichte
Gunda Krauss zwei Akkus, die an der Photovoltaik-Anlage des Max-Planck-Instituts in Martinsried
mit purer Solarenergie geladen wurden.
Auch die Verbesserung einer barrierefreien Infrastruktur Deutschlands liegt der Seniorin am
Herzen. Während ihrer Tour wird sie prüfen, wie radtauglich Deutschland wirklich ist. Politik und
Städteplanung sollen so zum Ausbau der barrierefreien Infrastruktur angeregt werden, um allen
Radfreunden eine gesunde Alternative zum Auto zu bieten. Andreas Schuster von Green City e. V.
ist von Gundas Engagement begeistert: Die Münchner Umweltschutzorganisation Green City
fordert nachhaltige Mobilität für alle jenseits von Alter, Geschlecht und Nationalität. Aus diesem
Grund unterstützen wir die Ziele, für die Gunda Krauss nach Rügen radelt.
Auch das Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München möchte Senioren die Mobilität
im Alter erleichtern. Mit dem neuen Pilotprojekt Mobilitätsberatung für ältere Münchnerinnen und
Münchner unter Projektleiterin Johanna Balthesen möchte die Stadt vor allem mit persönlicher
Beratung und Information dazu beitragen, dass sich Senioren im Verkehr frei bewegen können.
Weitere Informationen sowie die aktuelle Position, das Reisetagebuch und einen interaktiven
Bereich zum Mitmachen gibt es unter www.gunda-unterwegs.de
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