Straßenbeleuchtung an der Cosima- und Englschalkinger Straße wird erneuert

Bogenhausen · Freie Bahn für die Tram

Der Grünstreifen muss für die Trambahntrasse weichen: Ab Herbst wird entlang der Cosimastraße bereits die Straßenbeleuchtung versetzt.	Visualisierung: SWM

Der Grünstreifen muss für die Trambahntrasse weichen: Ab Herbst wird entlang der Cosimastraße bereits die Straßenbeleuchtung versetzt. Visualisierung: SWM

Bogenhausen · Als »Vorwegmaßnahme« zum geplanten Bau der Trambahn vom Effnerplatz nach St. Emmeram begannen vergangene Woche die Arbeiten zur Erneuerung der Straßenbeleuchtung entlang der Englschalkinger und Cosimastraße. Diese Maßnahme ist nötig, um den Mittelstreifen für die Gleisbauarbeiten, die voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres beginnen werden, freizumachen.

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»Ferner führt diese zu einer Verbesserung der Beleuchtung im Bereich der Geh- und Radwege, so dass diese auch ohne die Tram-Neubaustrecke sinnvoll ist«, sagt Jürgen Marek, Pressesprecher des Baureferats. Außerdem würde man energiesparende Lampen einsetzen, durch die man bis zum 50 Prozent Strom einsparen könne.

Mit größeren Behinderungen müssten die Bürger durch die Baumaßnahme nicht rechnen, meint Marek, da immer ein Geh- bzw. Radwegstreifen frei sein werde. »Im Fahrbahnbereich werden die Übergänge so gebaut, dass immer eine Fahrspur genutzt werden kann.« Klingt soweit alles nach einem guten Plan, doch die Bogenhauser Trambahngegner von CONTRAM rund um ihren Sprecher Jürgen Mataré schlagen Alarm. Gerade von der aktuellen Visualisierung der Stadtwerke (SWM) ist Mataré schockiert. »Das Bild zeigt erstmals in erschreckender Weise die Zerstörung der Cosima-›Allee‹.« Für ihn ist der »beginnende Kahlschlag für die Tram ein meisterliches Bubenstück«. Außerdem zweifeln die Tramgegner nach wie vor die prognostizierten Fahrgastzahlen der SWM an.

Diese pochen sich jedoch auf die Richtigkeit ihrer Prognosezahlen, die auf Basis eines standardisierten und gesetzlich vorgeschriebenen Bewertungsverfahrens ermittelt worden seien. »Die Berechungen gelten für die Gesamtheit der Strecke, ziehen also alle angrenzenden Quartiere mit ein«, erklärt SWM-Pressesprecher Christian Miehling. Eine Änderung der Anzahl der geplanten Wohnungen auf dem Areal der Prinz Eugen Kaserne würde demnach die Prognosezahlen nicht maßgeblich verändern.

Egal ob man sich nun für oder gegen den Bau der Tram ausspricht, eine Frage bleibt in jedem Fall im Raum stehen: Warum wird die Straßenbeleuchtung für insgesamt 1,4 Millionen Euro erneuert, obwohl noch gar kein Planfeststellungsbeschluss, also keine endgültige Rechtssicherheit, für die Trambahnstrecke vorliegt? Jürgen Marek erklärt: »Auslöser ist der Trassierungsbeschluss für die Straßenbahnneubaustrecke, in dem festgehalten ist, dass die aktuelle Straßenbeleuchtung erneuert werden muss, da sie sich auf den geplanten Schienen befindet.« Gemäß Konzessionsvereinbarung würden die SWM als Verursacher der Maßnahme einen Anteil von 60 Prozent der Kosten tragen. Für den Fall, dass der Planfeststellungsbeschluss nicht erteilt würde, verpflichte sich die SWM, den durch das Projekt verursachten finanziellen und technischen Aufwand des Baureferats einschließlich zu übernehmen.

Trotz dieses Restrisikos wird die Beleuchtung bereits jetzt erneuert, »damit die Straßenbahn nach dem Planfeststellungsbeschluss bereits im Frühjahr 2011 in Betrieb genommen werden kann«, so Miehling. Und genau das wollen die Trambahngegner ja auf alle Fälle verhindern. Doch die Trasse scheint bereits beschlossene Sache zu sein. Würden die SWM sonst 840.000 Euro in die Bogenhauser Straßenbeleuchtung investieren?

Andrea Koller

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