Es ging um »Bildung« im Freimanner Kesselhaus

Freimann · Stadtteil-Bürgerversammlung

Auch Bezirksausschuss-Vorsitzender Werner Lederer-Piloty blätterte vor Beginn der Versammlung erst einmal in den Broschüren der Stadt.	Foto: ko

Auch Bezirksausschuss-Vorsitzender Werner Lederer-Piloty blätterte vor Beginn der Versammlung erst einmal in den Broschüren der Stadt. Foto: ko

Freimann · Die Situation von Schülern und Eltern war ein besonders wichtiges Thema auf der Bürgerversammlung des 12. Stadtbezirks, Schwabing - Freimann, Anfang Juli im Freimanner Kesselhaus. Den Antrag auf zentrale Vergabe der Gymnasiumsplätze für alle Münchner Schüler sowie auf Neubau eines Gymnasiums im Einzugsgebiet Freimanns der Anwohnerin ­Andrea Dietrich haben die anwesenden Stadtteil­bewohner einstimmig an­genommen.

Areal Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und Virginia-Depot

Mehrheitlich stimmten die Freimanner außerdem für den Antrag Dietrichs auf Ausbau der Grundschule an der Burmesterstraße – mit »ausreichender Versorgung von Lehrkräften«. Laut Dietrich solle darüber hinaus sichergestellt werden, dass der Unterricht ab der ersten Klasse bis 13 Uhr erfolgen könne und genügend männliche Lehrkräfte als »Identifikationsfiguren« für die Jungen der Schule gewährleistet sei. Dietrichs Begründung für ihre Anträge ist unter anderem der »steigende Zuzug nach München«, etwa in die Neubausiedlung Haidpark. Mehr Grundschullehrkräfte möchte sie vor allem deshalb, weil Stoff, der im Unterricht nicht bewältigt worden sei, »aktuell über die Hausaufgaben in Elternmanagement« erledigt werden müsse.

Münchens dritter Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne), der durch die Veranstaltung führte, sagte, viele Bürger mit Kindern hätten die Vorstellung, dass »das alles die Stadt machen muss«. Für die Bezahlung der Lehrer und den Unterhalt der Schulen sei jedoch der Freistaat zuständig. Und der habe es versäumt, Lehrer einzustellen. Die Stadt als »Sachaufwandsträger »habe Schulen gebaut, im Laufe der Jahre hätten aber rund 140 Millionen Euro für die Bezahlung der Lehrer gefehlt. »Jetzt ist daher der Freistaat dran. Ihre Kinder werden einen Schulplatz bekommen, aber wahrscheinlich nicht an der Schule ihrer Wahl«, folgerte Monatzeder.

Milbertshofen ist als neuer Standort für ein Gymnasium im Münchner Norden schon gesichert. Es wird auf dem Gelände der Kronprinz-Rupprecht-Kaserne zwischen Rathenau- und Knorrstraße entstehen. Dafür haben im Frühjahr das bayerische Finanzministerium und Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) der Landeshauptstadt die Genehmigung erteilt. Mehrheitlich stimmten die Bürger für den Antrag von Ursula Billmeier, an der Kieferngartenstraße und am Schlößlanger »gut sichtbar« Tempo-30-Schilder anzubringen oder diese Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Fahrbahn in Abständen aufzumalen.

Ebenfalls mehrheitlich äußerten sich die Versammlungsteilnehmer für die Erschließung des Europarks, vorher Euroindustriepark, durch den öffentlichen Nahverkehr. Bislang gibt es nur eine private Buslinie zwischen den U-Bahnhaltestellen »Am Hart« und »Kieferngarten«. Laut Karl Weißmann von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) untersucht die MVG dies zurzeit. Außerdem traten die anwesenden Bezirksausschuss-Mitglieder kurz auf das Podium und stellten sich den Anwohnern des Stadtbezirks vor.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 22.07.2009
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