Taufkirchner Gemeinderat zeigt sich einig

Taufkirchen · Nein zum »Südring«

Taufkirchen · »Lärmschutz statt Südring« – unter dieser Überschrift will der Taufkirchner Bürgermeister Jörg Pötke (ILT) in Zukunft die von den Südring-Plänen betroffenen Gemeinden vereinen.

Stärken und Schwächen des geplanten Autobahn-Ringschlusses

Dieses klare »Nein« ihres Bürgermeisters zum Thema Südring, kam für die Mitglieder des Bauausschusses bei ihrer Sitzung am 27. April reichlich überraschend. Bisher schien Pötke dem Südring eher positiv gegenüber zu stehen. Denn kein Südring bedeutet, »dass der gesamte Verkehr aus dem ertüchtigten Mittleren Ring in den McGraw-Graben und anschließend durch Taufkirchen fließt«, erklärte er bei der Sitzung noch einmal seine bisherige Haltung. Die anderen Gemeinden hätten einen guten Grund den Südring abzulehnen, aber Taufkirchen hat den Verkehr in jedem Fall. Durch die bisherige Haltung Taufkirchens wurden die anderen Gemeinden laut Pötke nun gezwungen sich mit den Problemen Taufkirchens auseinander zu setzen.

Mit gutem Erfolg: Am 26. April trafen sich die Bürgermeister von Oberhaching, Unterhaching, Ottobrunn, Neubiberg und Taufkirchen, um ihre gemeinsame Haltung zum Südring zu besprechen. Ergebnis des Treffens war eine Resolution in der die negative Auswirkungen des Südringes (Zerstörung der Natur, Erhöhung des Gesamtverkehrsaufkommens, schlechtes Kosten/Nutzen-Verhältnis) aufgezählt und mögliche Alternativen genannt werden. Als Alternativen kommen laut Pötke vor allem Lärmschutzmaßnahmen entlang der A995 in Frage. Dieses Autobahn-Teilstück durchschneidet Taufkirchen in mehreren Bereichen. Für den Lärmschutz kommen insbesondere ein Tempolimit, eine Einhausung der Autobahn und die Tieferlegung der Fahrbahn in Frage. Sogar eine vollständige Tunnellösung könnte nun diskutiert werden, so Pötke. »Wenn die jetzt über einen Tunnel für den Südring nachdenken, dann wird die Tunnelidee für die A995 seriös«, erklärte er angesichts der astronomischen Kosten für den Südring-Tunnel. »Und wenn die die Isar untertunneln wollen, dann können sie nicht erzählen, dass sie es beim Hachinger Bach nicht schaffen«, ergänzt er im Hinblick auf die Autobahnbrücke am Autobahnweiher im Ortsteil Potzham. Mit diesen Ideen rannte er bei den Mitgliedern des Bauausschusses offene Türen ein. Die CSU hatte das Thema Südring ohnehin mit einem Antrag auf Ablehnung der Pläne eigens auf die Tagesordnung der Sitzung gebracht. Auch Karl Heinz Hansen (ILT) sprach sich entschieden für die Ablehnung aus und forderte die Tunnellösung für die A995: »Der wäre sogar dreispurig möglich und würde nur einen Bruchteil des Südring-Tunnels kosten«. Rudolf Schwab (Die Grünen) hält den Tunnel allerdings kurzfristig für nur schwer realisierbar. Um trotzdem eine Verbesserung zu erreichen, möchte er vor allem ein Tempolimit auf der Autobahn durchsetzen.

Am Ende der Diskussion sind sich alle ungewohnt einig. Einstimmig wird der ergänzte Beschlussvorschlag der CSU verabschiedet. Die Gemeinde Taufkirchen spricht sich nun »entschieden gegen die Realisierung eines Südrings aus«. Keine der vorgestellten Trassen wird befürwortet. »Der Gemeinderat wird sich vielmehr für einen bestmöglichen Lärmschutz an den bestehenden Autobahnen (zum Beispiel Untertunnelung) einsetzen«. Bürgermeister Pötke war mit diesem Beschluss hoch zufrieden.

Damit bieten wir »den anderen Gemeinden an den Verkehr zu übernehmen, dann sollen die aber auch unseren Tunnel unterstützen«, forderte er und kündigte an sich schon am 29. April mit den Bürgermeistern der Südring-Gemeinden zu treffen und für das Bündnis »Lärmschutz statt Südring« zu werben.

Pietsch

Artikel vom 29.04.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...