BA-24-Splitter – Feldmoching-Hasenbergl

Der Wahlkampf schien die Diskussionen im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl (BA 24) zu bestimmen. Die Entscheidung, ob ein Eilantrag auf die Tagesordnung genommen werden darf oder nicht, dauert im Normalfall weniger als fünf Minuten. Ein nachgereichter Antrag von Gabriele Kittl (SPD) erregte dagegen schon zu Beginn der Sitzung die Gemüter der CSU-Fraktion.

Man habe den Antrag der SPD »nicht kopiert auf den Tisch gelegt bekommen und könne deshalb gar nichts dazu sagen.« Dass bei diesem Geplänkel der Inhalt des Antrags, nämlich die unzulängliche Hortsituation in den Stadtteilen Fasanerie, Feldmoching und der Siedlung am Lerchenauer See, fast in Vergessenheit geriet, schien die BA-Mitglieder nicht zu stören. »Der Antrag lehnt sich an einen Bürgerantrag an. Dieses Obrigkeitsdenken missfällt mir.

Die SPD merkt, dass ein Antrag nicht ausgefeilt ist und schießt dann einen eigenen Antrag hinterher«, beschwerte sich Norbert Bettinger (CSU). Selbst die feierliche Amtseinführung eines Neumitglieds verkam ein wenig zu einer skurrilen Theateraufführung. Wolfram Burkhart hatte aus beruflichen Gründen sein Amt als BA-Mitglied niedergelegt. »Warum darf der das? Wir machen das doch auch alle ehrenamtlich, hat Herr Burkhart etwa einen Großauftrag oder einen Nebenjob angenommen?«, bohrte der Ex-Vorsitzende Dr. Rainer Großmann (CSU) nach, der auch in der Ansprache seines Nachfolgers, des jetzigen Vorsitzenden Markus Auerbach (SPD), grundsätzlich nur dessen Position nannte und betonte – eine »Ehrbezeugung«, die wie das Gegenteil wirkte. Auerbach, der angesichts der ­angespannten Situation sichtlich nervös agierte, antwortete, dass er nicht im Privatleben der Bezirksausschuss-Mitglieder wühle.

Währenddessen hatte Nadja Klingenburg (SPD) sich bereits mit einem Vorgeschmack auf das, was sie in Zukunft möglicherweise regelmäßig einmal im Monat erwarten würde zur Amtseinführung nach vorne begeben.

Tatsächlich kamen aber auch Inhalte zur Sprache bei dieser Sitzung des »Stadtteilparlaments« für den 24. Stadtbezirk, Feldmoching-Hasenbergl. So wurde die finanzielle Unterstützung zweier Benefizkonzerte der Musikschule Bilan ausgiebig diskutiert. Das Direktorium hatte den Budget-Antrag von 2.185 Euro bewilligt, der Unterausschuss Kultur und Budget hatte sich dagegen für lediglich 800 Euro ausgesprochen. Inhaber Bilan hatte bei seinem Konzert Spenden gesammelt, wollte im Gegenzug aber noch eine Unterstützung für seine Werbungskosten haben. Der Musik-Schulleiter fühlte sich ungerecht behandelt: »Ich unterrichte 500 Schüler im Münchner Norden und sorge für Integration. Wer außer mir würde das sonst machen?« »Ein anderer«, antwortete Markus Auerbach darauf lapidar, und der BA folgte der Empfehlung des Unterausschusses. Kathrin Schubert

Artikel vom 22.04.2009
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