Bauprojekte und Wahlergebnisse standen im Jahr 2008 im Mittelpunkt

»Baustelle Moosach« im Superwahljahr

»Vorsicht Schlitterfahrt«, hieß es auf den Radwegen der nördlichen Seite des Rangierbahnhofs. Nach einem langen Gerangel um die Zuständigkeit konnten die Arbeiten endlich beginnen.

»Vorsicht Schlitterfahrt«, hieß es auf den Radwegen der nördlichen Seite des Rangierbahnhofs. Nach einem langen Gerangel um die Zuständigkeit konnten die Arbeiten endlich beginnen.

Die politische Landschaft im Freistaat Bayern wurde durch die Landtagswahl im vergangenen Jahr gehörig durcheinandergewirbelt. Die in Bayern so verwöhnte CSU musste einen heftigen Rückgang der Wählerstimmen von 17,3 Prozent verkraften. Der politische Gegner der Christsozialen, die SPD, konnte davon nicht profitieren. Er verlor ein Prozent. In Moosach hingegen ging es etwas gemächlicher zu.

Die Neuwahl des Bezirksausschusses Moosach (BA 10) ergab keine großen Überraschungen. Interessant für die Moosacher waren hingegen die baupolitischen Beschlüsse. Denn: In kaum einem anderen Viertel rollten mehr Bagger als hier.

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Im Blickpunkt der Januar-Berichterstattung stand der schlechte Zustand der Fahrradwege rund um den Rangierbahnhof. Unwegsame Schotterflächen auf denen sich Schlaglöcher und tiefe Pfützen breit machten, gestalteten die Fahrt mit dem Rad auf der nördlichen Seite des Rangierbahnhofs teilweise zu einer Schlitterpartie. Das sah auch der Bezirksausschuss Moosach (BA 10) so und setzte sich beim Baureferat vehement für eine Sanierung der Strecken ein. Nachdem sich die Deutsche Bahn AG mit der Stadt nach langem Hin und Her bezüglich der Zuständigkeiten im Klaren war, konnten die Bauarbeiten beginnen.

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Mit der Überschrift »Die CSU hat klar verloren« machte der Moosacher Anzeiger Anfang März auf. Die Stadtrats- sowie die Oberbürgermeisterwahlen bedeuteten für die Christsozialen herbe Niederlagen. Dr. Alexander Dietrich, der Vorsitzende der CSU-Fraktion im BA 10, wusste schon kurz nach dem Debakel woran es lag: »Die Themen Transrapid, Rauchverbot und der Ude-Bonus für die SPD haben bestimmt eine entscheidende Rolle gespielt.« Die Genossen hingegen konnten bei den Stadt-ratswahlen trotz eines verlorenen Mandats ihre Mehrheit gegenüber der CSU weiter ausbauen. Bei den Oberbürgermeisterwahlen landete OB Ude einen Erdrutschsieg.

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Nach den Wahlen werden die Karten in der Politik meist neu gemischt. Überraschungen gab es auf der konstituierenden Sitzung des BA 10 am 5. Mai allerdings nicht. Die bisherige BA-Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) wurde genauso in ihrem Amt bestätigt wie ihre beiden Vertretungen Dr. Alexander Dietrich (CSU) und Kathrin Koop (SPD). Eine Neuigkeit gab es doch. Die FDP schaffte nach langer Zeit wieder den Sprung in den Ausschuss.

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Für großen Ärger unter den Moosacher Geschäftsleuten sorgte die Dauerbaustelle rund um den Moosacher Bahnhof. Keine Parkplätze und schlechte Erreichbarkeit sorgen für einen enormen Kundenrückgang, so der Tenor der Ladeninhaber. Die Stadt München stellte eine Verbesserung der Lage erst nach dem Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2010 in Aussicht. Auch viele Anwohner waren mit der Situation nicht zufrieden. Sie beklagten die schlechte Informationspolitik der Stadt. Diesen Vorwurf wies das Baureferat zurück. Broschüren, eine Infotafel und ein Infotreff hätten die Bürger ausreichend informiert.

Neugestaltung des Memminger Platzes

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Die Landtagswahl 2008 am 28. September fügte der CSU eine empfindliche Niederlage bei. Kam die Union im Jahr 2003 noch auf 53,6 Prozent, so blickte man bei den Christsozialen nun entsetzt auf lediglich 34,3 Prozent. Joachim Unterländer war einer der wenigen »Schwarzen«, der sich über sein persönliches Abschneiden freuen durfte. Unterländer erhielt 52,9 Prozent der Stimmen und darf den Stimmkreis Moosach erneut fünf Jahre im bayerischen Landtag vertreten. Der CSU-Mann ist aber nicht alleine. Die Moosacher SPD-Stadträtin Diana Stachowitz schaffte über die Liste zum ersten Mal den Sprung in den Landtag. Sie kam auf 30,4 Prozent. Ein beeindruckendes Ergebnis erzielte FDP-Mann Johannes Hohenthaner. Er bekam 12,1 Prozent der Stimmen. Im Vergleich zu den Landtagswahlen 2003, als er lediglich auf 3,5 Prozent kam, ein beachtlicher Zugewinn. Andreas Weiß

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 30.12.2008
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