2008 war auch im Münchner Zentrum ein spannendes Jahr mit viel Aufregung

Zentrum · Viecher, Volk und Verkehr

Hohe Tiere gab es 2008 nicht nur im Volkstheater. Während dort Harry persönlich gratulierte, sorgten Waldi (u.re.) und BA-Oberhäupter für Stimmung.  Fotos: Archiv

Hohe Tiere gab es 2008 nicht nur im Volkstheater. Während dort Harry persönlich gratulierte, sorgten Waldi (u.re.) und BA-Oberhäupter für Stimmung. Fotos: Archiv

Zentrum · »Fremd ist der Fremde nur in der Fremde« – 60 Jahre ist Karl Valentin nun schon tot. Seine Weisheiten scheinen aber auch heute noch und vor allem im Münchner Zentrum, dort wo sein Musäum die Gemüter erfreut, gültig zu sein. Denn ein wenig fremdartig mag einem der Streit zwischen dem Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2) und den Urbanauten schon vorgekommen sein.

Verbal ging es beim Streit um den Partylärm auf dem Gärnterplatz hoch her. Kunstaktionen wurden kurzfristig abgeblasen.

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Auch die Surfer am Eisbach mussten sich in diesem Jahr warm anziehen. Die Stadt wollte härter gegen das gefährliche illegale Wellenreiten vorgehen. Stattdessen wurde die »Dianaschwelle« an der Oettingenstraße entschärft. Zwar ist ja Diana auch die Göttin der Jagd, auf eine ganz andere Art der Verfolgung machten sich aber hingegen hunderte von Dackeln Anfang September bei einer großen Wanderung durch den Englischen Garten.

Dort gibt es ja bekanntlich nicht nur Hunde, sondern auch viele Vögel. Womöglich wegen des ganzen Trubels nisteten die Turmfalken und Mauersegler 2008 aber lieber am städtischen Hochhaus in der Blumenstraße.

Hochkarätige Gäste konnte auch das Münchner Volkstheater zu seinem 25. Geburtstag begrüßen. Entertainer Harald Schmidt gratulierte persönlich. Eine bisher unbekannte Person und zudem auch noch ein Revoluzzer wurde im Herbst im Schlachthofviertel der Öffentlichkeit vorgestellt. Der ehemalige SPD-Funktionär Georg Kandlbinder hatte das Viertel mit seinen Forderungen für gerechte Lohnverhältnisse und geregelte Arbeitszeiten geprägt. Seine Biografie wurde von der Historikerin Dr. Christl Knaur-Nothaft überarbeitet.

Im Stress befanden sich auch die Taxis, Fußgänger und Radler zwischen Odeonsplatz und Sendlinger Tor. Die so genannte »Radl-Autobahn« soll sicherer werden; fehlt nur noch der Stadtratsbeschluss. Beschlossene Sache ist hingegen der Bau einer Tiefgarage am Josephsplatz. Die Anwohner wehren sich allerdings bis heute gegen die geplanten 240 neuen Parkgelegenheiten.

Auch drei Schweine wehrten sich vehement gegen die Fahrt zum Schlachter und feierten stattdessen lieber mit den türkischen Fußballfans deren Sieg während der EM gegen die Schweiz. Am Hauptbahnhof griffen Polizeibeamten die tierischen Partygäste auf, sie waren in der Paul-Heyse-Unterführung aus einem Transporter gesprungen, als Fußball-Fans während eines Staus die Tür zur Ladefläche geöffnet hatten.

Während des Stadtgeburtstags begrüßte die Münchner Innenstadt all ihre Gäste mit offenem Herzen und zahlreichen gut organisierten Veranstaltungen. »Brücken bauen« war das Motto und so will man es auch im Jahr 2009 rund um das Zentrum halten, denn schließlich soll niemand frei nach Karl Valentin »fremd in der Fremde bleiben«. K. Schubert

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 29.12.2008
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