Fleckenteppich an Maßnahmen vermeiden

Grünwald · Verkehrsberuhigung im Blick

Grünwald · Vor allem eine Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer stand im Mittelpunkt des Konzepts zur Verkehrsberuhigung, das in der letzten Sitzung des Grünwalder Gemeinderats vorgestellt wurde.

Intensiv diskutierten die Räte verschiedene Varianten, die vom Verkehrsplanungsbüro Lang & Burkhardt auf die Leinwand geworfen wurden. Neben der Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer sollen auch die Aufenthaltsqualität an den Straßen und die Wohnqualität durch verringerte Geschwindigkeit und weniger Lärm erhöht werden.

Gleichzeitig muss gewährleistet sein, dass der Verkehr auch weiterhin fließen kann und sich keine Staus bilden. Besonders zu beachten ist dabei nach Aussagen der Planer, dass alle Verkehrsteilnehmer das System als in sich logisch begreifen, es damit leicht umsetzbar ist und von den Menschen akzeptiert wird. Es wurden unter anderem Verschwenkungen in den Straßen vorgeschlagen, die den Verkehr verlangsamen, sowie der Umbau von Bürgersteigen. Drei Varianten wurden dem Gremium vorgestellt.

Grundsätzlich gilt, dass die so genannten klassifizierten Straßen, also Verbindungsstraßen in andere Orte wie die Südliche Münchner Straße oder die Oberhachinger Straße, aus verkehrsrechtlicher Sicht Tempo 50 beibehalten. Zur Diskussion für eine Einführung von Tempo 30 standen vor allem die Gemeindestraßen, die als Sammelstraßen zu betrachten sind, wie die Dr.-Max-Straße oder die Gabriel-von-Seidl-Straße.

Hinter diesen Verbindungsstraßen liegende Wohngebiete sollen schrittweise in Tempo-30-Zonen umgewandelt werden. In drei vorgelegten Varianten ging es hauptsächlich darum, in welchem Umfang auf den Sammelstraßen Tempo 30 gelten soll. Antje Wagner (Grüne) befürwortete die weitest gehende Variante 3, konnte sich aber auch mit Variante 2 anfreunden. Dem stimmte auch Renate Nöbel (SPD) zu. Tobias Brauner (PBG) gab zu bedenken, dass bei Variante 3 die Sammelfunktion mancher Straßen aufgehoben würde, der Verkehr aber immer noch vorhanden sei und abgeleitet werden müsse. Er schlug vor Tempo 30 punktuell nach Sicherheitskriterien einzurichten. Ausdrücklich warnten die Planer vor einem »Fleckenteppich durch einzelne Maßnahmen«, da dies von den Menschen kaum angenommen wird.

»Es ist äußerst schwierig eine neue Verkehrsituation in Grünwald zu schaffen«, meinte Stephan Weidenbach (CSU). Er brachte einen Antrag der CSU-Fraktion ein, die die Variante 1 befürwortet, jedoch mit einigen Einschränkungen, wo Tempo 30 gelten soll. Der Antrag wurde mit 22 zu einer Gegenstimme angenommen und fand damit eine breite Mehrheit.

hol

Artikel vom 23.12.2008
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