EHC-Konditionstrainerin Patricia Pyrka schätzt die konzeptionelle Zusammenarbeit im Verein

Der dritte Platz ist kein Zufallsergebnis

Patricia Pyrka analysiert ihre Trainingseinheit mit den EHC-Spielern am Computer, um individuelle Defizite der Spieler zu entdecken. Foto: cr

Patricia Pyrka analysiert ihre Trainingseinheit mit den EHC-Spielern am Computer, um individuelle Defizite der Spieler zu entdecken. Foto: cr

In den letzten Wochen hat der EHC München einen Höhenflug erlebt wie schon lange nicht mehr. Trainer Pat Cortina betont gerne, wie hart die Mannschaft für den Erfolg arbeitet. Die Mannschaft, das hört nicht bei den Aktiven auf dem Eis auf. Trainer, Manager, Betreuer, Ärzte – sie alle gehören auch zur Mannschaft. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel: den Erfolg des EHC München.

Von Carsten Clever-Rott

Als Konditionstrainerin macht Patricia Pyrka den harten Jungs Beine. Die Sportwissenschaftlerin gehört seit Juni dem Trainerteam des EHC an und kümmert sich um den körperlichen Zustand der Mannschaft. »Es geht darum, Schwachstellen in der Mobilität zu finden, und dann gezielt daran zu arbeiten«, erklärt die 31-Jährige. In ihrem Bereich gibt Pyrka den Ton an, allerdings immer in enger Abstimmung mit dem ganzen Betreuerteam. »Diese integrative Zusammenarbeit bringt wirklich was«, ist die Konditionstrainerin überzeugt. »Wir haben hier mit dem Management was Gutes aufgezogen.«

Zum einen spiegelt sich das in der Tabelle der zweiten Eishockey-Bundesliga wider. Der EHC liegt auf Platz drei und hat zuletzt gezeigt, dass die Mannschaft mit den Plätzen eins und zwei mithalten kann.

Zum anderen zeigt sich der Erfolg der konzeptionellen Zusammenarbeit auch daran, wie selten Verletzungen im Team geworden sind. Einen Anteil daran hat die professionelle Arbeit von Patricia Pyrka mit dem Team. Die Zusammenarbeit mit den Spielern klappt gut. Alle seien mit der nötigen Professionalität bei der Sache, sodass man sich auf das Wesentliche konzentieren könne. Das Wesentliche, das ist normalerweise dienstags und mittwochs das Training. Es gibt gemeinschaftliche und individuelle Trainingseinheiten. Eine gemeinschaftliche Trainingseinheit, das kann auch schon mal Treppen laufen sein, im Olympiastadion, wo die Treppen auch richtig schön lang sind. Rauf und runter – und wieder rauf. An anderen Tagen gibt es Krafteinheiten oder die Arbeit an der Beweglichkeit des Körpers. »Jeder Spieler hat auch ein eigenes Übungsprogramm, um individuelle Defizite auszugleichen«, erklärt Pyrka. Um diese Defizite kennenzulernen, musste die Diplom-Physikerin, die ihre Leidenschaft für Sport beim EHC pflegen kann, erstmal die Spieler kennenlernen. Das allerdings sei sehr schnell gegangen: »Wir haben zum Trainingsauftakt gleich mit Tests angefangen. Die Jungs waren zwei Tage lang komplett in meiner Hand.« In der darauffolgenden Zeit hat Pyrka täglich mit den Spielern zusammengearbeitet – immer mit dem Ziel: »Ich will die Mannschaft gesund und verletzungsfrei durch die Saison bringen.«

Der EHC ist die erste Profi-Mannschaft, die Pyrka betreut. Zuvor hatte sie in der Nachwuchsabteilung des heutigen Ligakonkurrenten Bietigheim Steelers und während des Studiums in Finnland mit Eishockeyteams gearbeitet, bevor sie zum EHC gekommen ist. Auch als in Lüneburg aufgewachsenes Nordlicht fühlt sie sich in München wohl, arbeitet mit allem Ehrgeiz am Erfolg des EHC und freut sich auf jedes Heimspiel.

Nur dass die Sportart in einer Metropole wie München nicht so viele Zuschauer anzieht wie es bei den meisten anderen Zweitligisten der Fall ist, bedauert sie sehr. »Zu sagen, es liegt am Fußball, wäre zu einfach. Das ist es nicht«, sagt Patricia Pyrka. Durch gute Spiele kann sich der EHC weiter selbst attraktiver machen. Wäre auch ein guter Grund, um den sportlichen Höhenflug an diesem Sonntag, 16. November, bei den Schwenninger Wild Wings fortzusetzen.

Artikel vom 11.11.2008
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